Schlafzimmer im Keller – Gemütlichkeit auf Umwegen

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Es gibt viele gute Gründe, im Keller ein Schlafzimmer einzurichten. Vielleicht um dem nun im Teenager-Alter angekommenen Nachwuchs sein eigenes Reich zu spendieren. Oder um das Untergeschoss zu einer lukrativen Einliegerwohnung zu machen. Doch ganz gleich warum im Keller genächtigt werden soll, mit dem normalen Wandstandard namens Tapete ist es ebenso wenig getan, wie einem normalen Bett. Welche Aufgaben anstehen, verraten wir auf den folgenden Zeilen.

Schritt 1: Trockenlegen

Je älter das Haus, desto wahrscheinlicher, dass der Keller vergleichsweise feucht ist. Ein großes Problem, das nicht nur krankmachenden Schimmel nach sich zieht, sondern ein dort liegendes Schlafzimmer schlicht ungemütlich macht. Der grundsätzlich beste Weg ist es, dafür zu sorgen, dass Feuchtigkeit gar nicht erst das Mauerwerk erreichen kann. Das geschieht, indem man die Außenwände, zumindest vor dem geplanten Schlafzimmerraum, besser rund ums Haus, bis zur Bodenplatte aufgräbt, sie austrocknen lässt und anschließend durch einen wasserdichten Anstrich und Kunststoff-Sperrbahnen vom Erdreich entkoppelt.

Allerdings: Sollte das Haus mindestens in den 70ern gebaut worden sein (und somit bereits einen Außen-Schutzanstrich besitzen) und ist es im Keller nicht wirklich feucht, sondern nur „klamm“, dann muss dieser doch recht aufwendige Schritt nicht angegangen werden. In diesen Fällen reicht es, sich ein Trocknungsgerät zu besorgen und für die Renovierungs-Wochen oder Monate laufen zu lassen. Kombiniert mit laufender Heizung lässt sich so ein „normalfeuchtkühler“ Keller bereits auf Wohn-Klima bringen.

Schritt 2: Dämmen

Bei einem modernen Gebäude, das in diesem Jahrtausend errichtet wurde, wurden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Kellerwände mit dicken Dämmplatten eingepackt. Bei älteren Gebäuden ist das leider nicht der Fall – und gleichsam ein großes Problem, weil der anliegende Erdboden Kälte wesentlich besser speichert als Umgebungsluft. Im Klartext bedeutet das also, dass ein ungedämmter Keller selbst im Sommer kühl ist, länger, wesentlich stärker und somit teurer beheizt werden muss.

Dagegen muss in diesem Schritt vorgegangen werden, indem der gesamte Keller eine Innendämmung bekommt – das hat den Vorteil, dass man es selbst machen kann, bedeutet aber eben auch, dass der Rauminhalt etwas geringer wird. Dabei sollten nach Möglichkeit Polyurethan-Dämmplatten zum Einsatz kommen, weil diese eine sehr hohe Dämmwirkung in Verbindung mit Feuchtigkeits-Resistenz haben – also ideal für Wände, die in Dauerkontakt mit kühl-feuchtem Erdreich stehen.

Zum Dämmen gehört überdies auch, dass die bestehenden Fensterelemente gegen hochwertig Wärmedämmende ersetzt werden und dass der Boden mit einer Platten- oder Schüttdämmung versehen wird.

Schritt 3: Heizen

Sofern noch keine Heizkörper im Raum vorhanden sind, haben Renovierer jetzt die Qual der Wahl zwischen klassischen Heizkörpern und einer Fußbodenheizung. Letztere hat natürlich immense Vorteile in Sachen Gemütlichkeit. Doch das Problem daran ist, dass die Fußbodenheizung bestenfalls 50mm Aufbauhöhe besitzt – zusammen mit dem Fußbodenbelag und einer bereits installierten Dämmung kann das schnell die sinnvolle Untergrenze der minimalen Raumhöhe erreichen und sogar unterschreiten. Hier ist vorher das Wälzen von Anbieter-Katalogen und genaues Messen vor der Auswahl Pflicht, damit eine lichte Raumhöhe von 210cm (unbedingt Bauordnung des jeweiligen Bundeslandes beachten) nicht unterschritten wird.

Als niedriger-bauende Alternative werden hier oft elektrische Fußbodenheizungen erwähnt. Doch davon ist abzusehen. Diese haben zwar Vorteile, sind aber wegen des immensen Stromverbrauchs keine Lösung, um damit ein Schlafzimmer dauerhaft zu beheizen, sondern eher etwas für den nachträglichen Einbau in kurzzeitig benutzte Räume, etwa Badezimmer.

Schritt 4: Wände

Trockene, gedämmte Kellerwände können problemlos in klassischer Manier mit Tapete versehen werden. Doch daneben bietet es sich in feuchteren Umgebungen auch an, die Dämm-Pakete stattdessen zu verputzen und anschließend mit einer Schimmel-resistenten Farbe zu streichen.

Eine schnelle, günstige Lösung bei Verwendung einer Außenwanddämmung ist es indes, die in der Regel grob verputzen Kellerwände einfach mit Trockenbauelementen (Feuchtraum-Rigipsplatten verwenden) zu verdecken. Das hat nebenbei auch den Vorteil, dass die zusätzliche Elektro-Installation ohne aufwendiges Schlitzeklopfen gut verborgen werden kann. Danach einfach die Fugen verspachteln und es kann ebenfalls tapeziert werden.

Schritt 5: Fußboden

Ob nun mit Heizkörper oder Fußbodenheizung, in jedem Fall wird der Boden des künftigen Keller-Schlafzimmers nun aus nacktem Material bestehen. Damit beginnt einmal mehr das große Aussuchen, denn Fußbodenbeläge bieten sich viele an.

In Sachen einfacher Verlegung, Komfort und einmal mehr auch lichter Raumhöhe ist hierbei aber tatsächlich der klassische Teppich die beste Alternative: Er fühlt sich inhärent warm an, ist sehr leicht in Eigenregie zu verlegen und passt sich durch seine Anmutung dem höhlenartigen Charakter des Keller-Schlafzimmers in positiver Weise an.

Vorteil: Gerade weil das Schlafzimmer in der Regel nur selten betreten wird und darin keine schweren Gegenstände konstant über den Fußboden rollen (etwa Bürostühle), können auch günstigere, weniger belastbare Teppichböden verwendet werden.

Schritt 6: Einrichtung

An diesem Punkt unterscheidet sich der Kellerraum in Wärme und Anmutung höchstens noch durch die kleineren Fenster von einem Zimmer über Erdniveau. Doch gerade diesem Faktor sollte durch die Auswahl einer geeigneten Beleuchtung Rechnung getragen werden – Tageslicht wir
d hier Mangelware sein. Eine zeitgemäße und selbst in großen Mengen stromsparende Lösung sind daher LED-Spots, die in die Decke eingelassen werden. Dabei sollte auf eine Farbtemperatur von 2200 Kelvin oder niedriger geachtet werden – warmes gelbrot und somit kein „Wachmacher“ wie etwa das viel bläulichere Tageslicht.

Beim Bett bietet sich ein Wasserbett an. Schon deshalb, weil im Keller die Decken-Tragfähigkeit keine Rolle spielt, diese Betten zusätzlich geheizt werden und, wie es matratzenschutz24.net verrät, auch durch eine spezielle Auflage so gestaltet werden können, dass sie die Körperfeuchtigkeit des Schlafs aufnehmen und kontrolliert abführen – sodass keine weiteren Schimmelprobleme entstehen können.

Doch sowohl bei Betten, insbesondere mit großen Rückwänden, sowie ferner allen Schränken und sonstigen großen Einrichtungsgegenständen muss im Keller verstärkt darauf geachtet werden, dass diese mindestens fünf, besser zehn Zentimeter von der Wand entfernt stehen, damit Luft zirkulieren kann und sich keine Feuchtigkeits-Schwerpunkte bilden, in denen Schimmel entstehen könnte. Idealerweise werden Außenwände gar nicht mit solchen Einrichtungsgegenständen „zugestellt“.

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