Wer Energie und Heizkosten sparen will, sollte die alten Fenster im Haus durch neue Modelle ersetzen. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Moderne dichte Fenster, effiziente Heiztechnik und eine gedämmte Gebäudehülle können den Energieverbrauch deutlich senken, das hat die Deutsche Energie-Agentur (dena) ausgerechnet.
In ihrer Modellrechnung nennt die dena konkrete Zahlen, nach denen sich in der Summe bis zu fünfstellige Beträge Heizkosten in 10 bis 15 Jahren sparen lassen. Weitere Untersuchungen zeigen, dass bereits nur allein durch den Austausch alter Fenster gegen moderne, wärmegedämmte Fenster-Systeme die Heizkosten signifikant gesenkt werden.
Doch grundsätzlich sollte man sich zuvor Rat vom Fachmann einholen. Idealerweise steht am Anfang einer Modernisierung des Hauses eine Analyse durch eine qualifizierte Energieberatung. Um die Energieverluste zu identifizieren, wird dabei in der Regel die Thermografie eingesetzt. Das „Wärmebild“ des Hauses deckt die Stellen auf, an denen die meiste Wärme nach außen dringt. Das Ziel der Energieberatung ist es, auf Basis der individuellen Bausubstanz eine Liste der dringlichsten Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen beziehungsweise der höchsten Einsparpotenziale zu erstellen.
Energieverlust durch alte Fenster
Generell kann man sagen, dass durch alte Fenster die höchsten Energieverluste entstehen – sie sind etwa vier- bis zehnmal höher als bei Fenstern mit Wärmeschutzverglasung. Bis zu 40 Prozent der Gesamtwärme gehen allein hier schon verloren. Fenster mit moderner Dämmung und Isolierung: Die weitverbreitete Annahme, dass mehrere und auch dickere Glasscheiben mit großen Zwischenräumen die beste Wärmedämmung erzielen, ist falsch. Es ist vielmehr ein komplexes System aus intelligenten, konstruktiven Merkmalen und modernen Materialien, das für beste Dämmwerte sorgt. Kurz gesagt: Hightech entscheidet. Wichtig sind dabei die Profilkonstruktion, der Übergang vom Profil zum Glas, die Art des Glases sowie der fachgerechte Einbau der Fenster.
Der Unterschied zwischen Isolierglas und Wärmeschutzglas
Häufig werden das Isolierglas und Wärmeschutzglas verwechselt. Beim Isolierglas handelt es sich um eine Mehrfachverglasung, zum Beispiel Doppel- oder Dreifachverglasung. Das Wärmeschutzglas ist ein Isolierglas, auf dem eine hauchdünne Metallschicht auf die Glasoberflächen aufgebracht ist. Diese Schicht sorgt vereinfacht gesagt dafür, dass Heizungswärme nicht nach außen gelangt, aber Sonnenwärme hinein. Wärmeschutzglas erzielt also deutlich höhere Energieeinsparungen als Isolierglas. Noch höher ist die Wärmedämmung, wenn die Scheibenzwischenräume mit einem Spezialgas wie Xenon gefüllt sind. In Verbindung mit Dreifachverglasung spricht man hier von Spezial- oder Passivhausgläsern.
Bei modernen Fensterprofilen steckt die Innovation im Inneren. Genau berechnete Kammern und Dichtungsmaterialien sorgen für die hohe Wärmedämmung und gleichzeitig für die statische Stabilität. Von besonderer Bedeutung bei den Profilen ist die Dichtung zwischen Fensterflügel und Rahmen. Sie sorgt für die Regendichtigkeit und die Luftdichtigkeit. Hohe Luftdichtigkeit bedeutet hohe Wärmedämmwerte. Optimaler Übergang zwischen Profil und Scheibe: Qualitätsfenster zeichnen sich auch durch den Übergang vom Profil zum Glas aus. Hier kommen spezielle Materialien zum Einsatz, die Temperaturverluste, Wärmebrücken und Schwitzwasser minimieren.
Neue Fenster energieeffizient und attraktiv
Wer neue Fenster einsetzen lässt, hat die Möglichkeit, sein Eigenheim bei dieser Gelegenheit auch neu und attraktiv zu gestalten. Beispielsweise durch größere Fensterflächen, große Hebeschiebtüren zur Terrasse oder durch elegante farbige Fensterprofile. Ebenso sollten die Rollladenkästen sowie Beschattungs- und Lüftungslösungen direkt bei der Renovierung berücksichtigt werden.
Auf fachgerechten Einbau achten: Das beste wärmegedämmte Fenster nutzt wenig, wenn es nicht fachgerecht eingebaut wird. Die Gefahr ist groß, dass es zu Wärmebrücken kommt und damit nicht nur die isolierende Wirkung minimiert wird. Zudem kann sich an diesen Stellen Kondenswasser bilden und zur Schimmelbildung führen. Fazit: Hochmoderne Fenstertechnik gehört in die Hände von Fachleuten.