Raffiniert integriert zwischen zwei Gebäudeflügeln hat sich dieser Balkon seit langem als Outdoor-Refugium bestens bewährt. Nicht bewährt hat sich hingegen der bisherige Bodenaufbau. Und deshalb hat man jetzt alles noch einmal von unten her neu aufgebaut – nur der Belag blieb der alte.
Dieser Balkon – oder vielleicht auch diese Dachterrasse – war beim Entwurf des Wohnhauses anfangs gar nicht geplant. Doch während der Bauphase kam dann die Idee auf, den schmalen Gang, der Wohnhaus und Büros auf der anderen Seite verbindet, nach hinten zu verbreitern. So wurde aus der bisherigen Windfangverbindung ein geräumiges Foyer und nach dem Dachansatz über der Eingangstür entstand ohne großen Aufwand eine Hochsitzfläche mit herrlichem Blick in die Landschaft.
Das Gebäude aus dem Jahr 1986 hatte also mit der Dachbalkon einen echten Zugewinn erfahren. Gestaltet wurde sie mit den damals gängigen Spaltklinkern, also eigentlich ein frostsicherer Keramikbelag. Doch schon zehn Jahre später zeigten sich viele Risse und Auffrierungen an der Oberfläche. Und so musste man den Boden bereits in den 1990er-Jahren erstmals sanieren.
Erste Sanierung des Balkons schon nach 10 Jahren
Es folgte ein Belag mit garantiert frostfesten Fliesen. Nur war nun deren Verklebung nicht fachgerecht ausgeführt worden. Hohlräume im Kleberbett führten erneut zu Problemen. Diesmal hielten zwar die Fliesen, aber durch eingedrungenes Wasser und Auffrieren wegen der Hohlräume lösten sich die Fliesen partiell ab. Notlösung dann: Mit Kunstholzfliesen sorgte man für ein zumindest optisch befriedigendes Flächenbild.
Doch Wasser sucht seinen Weg – und schnell wurde klar: Das Kaschieren ist keine Dauerlösung. Die Schwelle der Balkontür wurde bereits in Mitleidenschaft gezogen und auch der Außenwandputz zeigte Feuchteschäden. Zum Glück hielt die alte Bitumenschweißbahn, was man von einer professionellen Flachdachabdichtung erwartet.
Die erneute Sanierung sah nun wie folgt aus: Die quadratischen Klick-Elemente aus dem Holz-Verbundwerkstoff wurden abgeräumt und sollten später wieder verwendet werden. Sie waren noch völlig intakt und mussten somit nur gründlich gereinigt werden. Ihr ziegelartiger Farbton hatte ja bislang gut zu den Dachflächen gepasst. Der größere Akt war das Entfernen der Fliesen inklusive der Kleberschichten. Das machte man aber dann lieber in Eigenregie.
Kunststoffbahnen als zusätzliche Abdichtung für den Balkon
Für den Neuaufbau der Außenfläche wurde dann jedoch ein Dachdeckerfachbetrieb beauftragt. Denn es sollte eine weitere Abdichtungsebene aufgebracht werden. Durch diese zwei Abdichtungsbahnen – einmal die alte aus Bitumen unterhalb des Estrichs und die neue aus Kunststoff oberhalb – war der Schutz vor eindringender Feuchtigkeit nun endgültig gewährleistet, zumal diesmal auch auf eine sichere Wandanbindung geachtet wurde.
Zudem hatten die Profis noch eine Lage aus Recycling-Gummimatten empfohlen, um für die dann erneut zu verlegenden Mosaik-Quadrate eine druckstabile Unterlage zu schaffen. Dies schützt zugleich die neue Abdichtungsbahn vor Schäden. Und zu einem besseren Gehkomfort tragen diese Gummimatten ebenfalls bei. Auf das Verlegen von Fliesen wollte man sich hier nicht mehr einlassen, auch aus Kostengründen, denn der alte Oberbelag war ja noch in Ordnung und vor allem vorhanden. Die Elemente lassen sich dank Klicktechnik leicht zu einer in sich stabilen und verrutschsicheren Gesamtfläche zusammenbauen. (Fotos: Rolf Peter Reichel)