Energieberater empfehlen heute für eine hochwertige Dämmung des Dachs mindestens 20 Zentimeter Dämmstoff. Das ist nicht zu viel, denn ein neues Dach hält gut und gerne 50 Jahre. Wer es also gleich richtig macht, kann künftigen Energiepreissteigerungen gelassener entgegensehen.
Dächer aus den 50er- und 60er-Jahren haben im Originalzustand einen U-Wert von rund 1,0 W/(m²K) und mehr. Die U-Werte beschreiben das Maß des Wärmedurchgangs. Je kleiner der Wert, desto weniger Wärme geht durch das Dach verloren. „Im Vergleich zu modernen Dächern ist der Wärmeverlust dieser alten Dächer fünf Mal so hoch“, so die Experten der Hessischen Energiespar-Aktion. Selbst bei 20 Jahre alten Dächern lässt sich durch eine zusätzliche Dämmung der Wärmeverlust zumindest halbieren. Eine vorhandene Dämmung kann meist mitgenutzt werden. 20 Zentimeter Dämmung im Dach sind für einen Altbau ein hervorragender Wert.
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Am häufigsten wird der Dämmstoff zwischen den Sparren eingebracht. Was aber tun, wenn der Sparren nur 12 Zentimeter hoch ist, aber 20 Zentimeter eingebaut werden sollen, um die Anforderungen der Energieeinsparverordnung zu erfüllen? Hier gibt es drei Möglichkeiten: Entweder kann der Sparren durch ein Kantholz aufgedoppelt werden, damit ausreichend Platz für die Dämmung entsteht oder eine zusätzliche Dämmung wird unter den Sparren ergänzt und so der Sparren gleich mitgedämmt. Das steigert die Energieeffizienz einer Zwischensparrendämmung nochmals um bis zu 25 Prozent.
Soll eine raumseitige Verkleidung erhalten bleiben, empfiehlt sich eine Dachsanierung von außen. Hier wird ebenfalls die Dämmung zwischen den Sparren genutzt, ergänzt um eine Dämmung auf den Sparren. Diese Ausführung ist eine Aufgabe vorrangig für den Profi, während Dämmmaßnahmen vom Raum her auch in Eigenleistung erfolgen können.
Immer empfehlenswert ist es, einen Dämmstoff mit einer geringen Wärmeleitfähigkeit zu verwenden, weil er pro Zentimeter Dicke besser dämmt und so die vorhandene Platzreserve optimal ausnutzt.
Bei jeder Dämmvariante wichtig: Das Dämmmate-rial muss dicht anliegen, damit keine Fugen entstehen, durch die Luft eintreten oder entweichen kann. Hier spielen elastische Materialien wie Mineralwolle ihre Flexibilität aus und passen sich auch Unebenheiten angrenzender Bauteile an. <
Eine Dampfbremsfolie stellt die erforderliche Luftdichtheit sicher. Sie schützt zudem vor raumseitig in die Konstruktion eindringender Feuchtigkeit. Besonderes Augenmerk gilt den Durchbrüchen, Anschlüssen, Stößen und Fugen, die mit entsprechenden Klebebändern oder Dichtstoffen abgedichtet werden müssen.
Damit es im Sommer unterm Dach angenehm wird, ist beim Dachdämmen auch das Thema sommerlicher Hitzeschutz zu beachten. Hier erfüllen die Dämmstoffe zwar unterschiedliche Anforderungen, wissen muss man aber auch, dass der Hitzeeintrag über Dachfenster oder Giebelfenster je nach Südausrichtung enorm ist.
Im Winter bieten perfekt gedämmte und abgedichtete Dachräume mehr Wohnkomfort, weil man keine Zugluft mehr spürt und sich die Dachschrägen wärmer anfühlen. Und nichtbrennbare Dämmstoffe lassen die Bewohner durch ihren erstklassigen baulichen Brandschutz auch ruhig schlafen.