Weshalb gibt es die Dämmung in Grau?

Dämmplatten in Grau
Foto: Industrieverband Hartschaum

Das graue Dämmmaterial ist ebenfalls ein Produkt auf Basis von Polystyrol. Genauer gesagt: Ein expandiertes Polystyrol (EPS). Die graue Variante  ist nun eine Weiterentwicklung des weißen Dämmstoffklassikers mit Markenbezeichnung Styropor aus dem Hause BASF und verbindet die guten Eigenschaften von weißem Styropor mit weiteren Vorteilen. Die graue Farbe kommt vom Graphit oder Ruß, das dem Rohstoff während der Herstellung beigemischt wird. Die Graphit-/Rußteilchen reduzieren die Absorption und die Reflexion von Wärmestrahlung. Da es sich hierbei um Infrarotstrahlung und nicht um sichtbares Licht handelt, wird die Wärmestrahlung auch im verputzten Wärmedämmverbundsystem (WDVS) absorbiert und reflektiert.

Was bietet der neue Dämmstoff an Produktvorteilen?

Damit wird, verglichen mit herkömmlichem EPS, die Herstellung von Dämmplatten mit bis zu 20 Prozent besserem Wärmeschutz ermöglicht. Zudem ermöglichen Dämmstoffe aus grauem Styropor einen bis zu 50 Prozent niedrigeren Rohstoffeinsatz als herkömmliches Styropor. Die Verbesserung der Dämmleistung des grauen EPS gegenüber dem weißen wird durch den Einfluss der Graphitteilchen bestimmt. Dieser positive Einfluss wirkt sich bei niedrigen Rohdichten besonders stark aus. Die Wärmeleitfähigkeit der Hartschaumplatte hängt von ihrer Rohdichte ab. Das heißt auch: Die Einsparung ist von der Anwendung abhängig, je nachdem ob Platten geringer oder hoher Dichte zum Einsatz kommen. Mit dem grauen EPS wird vor allem bei Dämmstoffen mit niedrigen Rohdichten eine weitaus bessere Dämmwirkung erzielt.

Der Zusammenhang zwischen Rohdichte und Wärmeleitfähigkeit ist nicht linear. Bei einer grauen Dämmplatte mit der Rohdichte  z. B. 15 kg/m³ lässt sich eine Wärmeleitfähigkeit von weniger als 0.032 W/(mK) erreichen. Bei üblichem weißem EPS gleicher Rohdichte liegt die Wärmedämmfähigkeit bei über 0.037 W(mK), ist also knapp 20 Prozent schlechter. Bzw. bei der grauen Variante um 20 Prozent besser.

Anders herum betrachtet wird eine Dämmleistung von 0.032, die das graue EPS mit 
15 kg/m³ erreicht, mit weißem EPS erst bei über 30 kg Rohdichte erreicht. Das bedeutet eine Rohstoffeinsparung von grauem EPS gegenüber weißem EPS von 50 Prozent.

Gibt es Unterschiede bei der Verarbeitung?

Das graue EPS bietet auch bei der Verarbeitung Vorteile. So blendet das graue Material bei der Verarbeitung in grellem Sonnenlicht weniger als das weiße Styropor. Die Oberfläche des grauen EPS erwärmt sich bei Sonneneinstrahlung jedoch stärker als die weiße Styroporoberfläche. Dies wird dann jedoch in den Verarbeitungshinweisen der Hersteller von Verspachtelmassen berücksichtigt und beschrieben. Zu diesen Hinweisen gehört auch, dass unter gewissen Bedingungen für eine Verschattung des grauen Dämmstoffs gesorgt werden muss.

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