Ungewöhnlich aber umsetzbar: Die neue Fußbodenheizung sollte mit derselben Heizwassertemperatur wie das übrige Heizkörper-System des Hauses betrieben werden können. Das bedeutet, dass im Winter und unter Volllast Heizwassertemperaturen um die 70 Grad Celsius auftreten können.
Der Untergrund des Raumes besteht, wie früher üblich, aus gebranntem Sand. Auf Steinplatten mit Kunststoffkeilen wurden Tragbalken (8 x 16 cm) mit 50 Zentimeter Abstand zueinander ausgerichtet. An der Unterkante dieser Balken hat man anschließend beidseitig Dachlatten angesetzt. Auf diese Traghölzer wurden dann zwölf Millimeter dicke OSB-Platten als Auflagefläche für die weitere Bodenkonstruktion verschaubt.
In die so entstandenen Gefache wurde zunächst zwischen den Lagerbalken eine Wärmedämmschicht aus 40 Millimeter dicken Styrodur-Dämmplatten eingebracht. Im Anschluss daran hat man die Heizrohrschlangen aus Kupferrohr 18 x 1 Millimeter angefertigt.
Im vorliegenden Fall entschied sich der Bauherr für das Löten zum Verbinden der Kupferrohre. Die Rohre hätten ebenso gut verpresst werden können. Die Entscheidung über die Art der Verbindung trifft der Heizungsbauer oder im Rahmen einer Selbstmontage der Bauherr.
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Für die Montage werden vom Anbieter des Systems detaillierte Verlegepläne erstellt, aus denen der exakte Verlauf der Heizrohre zu erkennen ist. Bei einem Rohrabstand von 50 Zentimeter und einer Gefachbreite von 42 Zentimeter kommen 39 Zentimeter breite Aluminium-Wärmeverteiler zum Einsatz. Die Aluminium-Wärmeverteiler werden von oben auf das Heizrohr aufgesteckt, umfassen dieses dann auf ungefähr zwei Dritteln dessen Umfangs und gewährleisten so eine hervorragende Wärmeübertragung vom Kupferrohr auf die Alumininium-Wärmeverteiler.
Oberhalb der Heizebene brachte der Bauherr dann 22 Millimeter dicken Rauhspund sowie eine zwei Millimeter dicke Schaumfolie zur Schallent-koppelung auf. Oberhalb der 22 Millimeter Rauhspundebene wurden dann vollflächig OSB-Platten (15 mm dick, schwimmend, nicht verschraubt, in Nut und Feder verleimt) verlegt.
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Danach erfolgte die Verlegung des Oberbodenbelags. Als Sicht- und Nutzschicht hatte sich der Bauherr für selbstklebende sogenannte „PVC-Planken“ in einer Holzbodenoptik entschieden.
Der Heizkörper, den er zusätzlich „zur Sicherheit“ installiert hatte, erwies sich im Heizbetrieb im Hinblick auf die Deckung des Energiebedarfs des Raumes als überflüssig – die Fußbodenheizung kann den Raum allein ausreichend erwärmen.