Gerade die heute modernen Wärmeerzeugerarten, wie Brennwertkessel, Wärmepumpe und Solarthermieanlage, arbeiten generell umso energiekostensparender, je niedriger die Heizwassersystemtemperaturen sind. Empfehlenswert in Verbindung mit Heizkörpern sind im Althaus Vorlauftemperaturen von 50 bis 60 Grad Celsius. Doch Achtung: Werden vorhandene Heizkörper mit einer geringeren Vorlauftemperatur versorgt, sinkt deren Heizleistung. Vor allem in unsanierten Gebäuden kann dies bedeuten, dass die Heizflächen entweder komplett oder teilweise durch größere, also leistungsstärkere, Modelle ersetzt werden müssen. Ob das zutrifft, kann der Fachhandwerker auf Basis der Heizlast der Räume, der geplanten Heizwassertemperaturen sowie anhand der Kenndaten der vorhandenen Heizflächen berechnen.
Alte Heizkörper müssen raus
Es gibt jedoch weitere, gute Gründe die für eine Heizflächenerneuerung sprechen: Wenn defekte Stellen und verrostete Anschlüsse vorhanden sind oder falls Ablagerungen im Inneren die Wärmeübertragung beeinträchtigen. Es gibt auch viele Hausbesitzer, die sich eine Ersatzlösung für ihre alten, manchmal mächtig großen Gliederheizkörper wünschen, weil diese nicht mehr zum aktuellen Wohnraumdesign passen. Heutzutage gibt es ein umfangreiches und preislich breit gestaffeltes Angebot an Heizflächen, welches hinsichtlich Qualität, Design, Funktionalität, Wärmekomfort und Energieeffizienz selbst höchste Ansprüche erfüllt. Die meisten Wärmespender bestehen aus Stahl mit einer beschichteten Oberfläche. Doch es gibt auch Modelle aus Aluminium und Edelstahl, die zum Teil flinker reagieren und korrosionsbeständiger sind.
Die modernen Heizkörper-Generationen zeichnen sich durch ein niedriges Gewicht und einen geringen Wasserinhalt aus. Zudem sind sie mit Blick auf die niedrigen Heizwassertemperaturen energetisch optimiert und verfügen zum Teil über einen hohen Strahlungswärmeanteil. Aus diesem Grund reagieren sie schneller und exakter auf die unterschiedlichen Wärmeanforderungen im Raum als alte Radiatoren, die wegen ihrer großen Wasserinhalte recht träge sind.
In der Käufergunst ganz weit vorn liegen Flächenheizkörper, welche teilweise in großen Stückzahlen produziert werden und deshalb relativ preisgünstig sind. Je nach Platzbedarf und gewünschter Heizleistung gibt es auch Modelle mit mehreren hintereinander angeordneten Platten sowie mit zusätzlichen Lamellen. Deutlich zugenommen hat das Angebot an schlanken, hohen Flächenheizkörpermodellen, die sich platzsparend an schmalen Wandflächen befestigen lassen.
Sogenannte Wohn- oder Designheizkörper sind individueller gestaltet und mit unterschiedlichen Oberflächen, Materialien und Farben verfügbar: abgestimmt auf die unterschiedlichen Möbel- und Einrichtungstrends – egal ob zeitlos, markant, harmonisch oder dezent. Zudem eignen sie sich für spezielle räumliche Gegebenheiten, wie Dachschrägen, Treppenaufgänge und Raumteilungen, worauf sich bestimmte Modelle sogar maßgerecht anpassen lassen. Selbst die klassischen Radiatoren, die aus einzelnen wasserdurchströmten Gliedern bestehen, gibt es heute noch – allerdings energetisch und optisch überarbeitet.
Einige Hersteller bieten darüber hinaus spezielle, teilweise von Künstlerhand gestaltete Heizkörper an, die dann schon einmal weit über Tausend Euro kosten können. Dafür hat man dann beispielsweise im Wohnraum einen attraktiven Blickfang, der gleichzeitig noch Wärme abgibt.
Übrigens: Bei bis zum Boden verglasten Flächen lassen sich auch sogenannte Konvektoren und Radiavektoren einsetzen, die niedrig sind (Höhe ab etwa 70 Millimeter) und dennoch viel Heizleistung erbringen. Und sogar für den Einbau in einen Bodenschacht gibt es Konvektormodelle.
Insbesondere im Garderoben-, Flur- und Küchenbereich zeigen sich einige Heizkörpermodelle von ihrer praktischen Seite: Sie lassen sich mit Kleider- und Hutablagen, Einzelhaken, Spiegel und Beleuchtungselementen bestücken. Die Grundidee dieser Variationen kommt aus dem Badezimmer.
Neben einem designorientierten Äußeren, passend zur Badezimmereinrichtung, haben die Heizelemente dort eine wesentliche Zusatzaufgabe zu erfüllen: Sie bieten Platz zum Ablegen und Aufhängen der Hand- und Badetücher, um sie vorzuwärmen und zu trocknen.
Die Klassiker unter den Badheizkörpern ähneln Leitern oder Sprossenwänden. Heute gibt es Modelle mit optisch und funktionell erweiterten und optimierten Aufhänge- und Ablagemöglichkeiten. So sind beispielsweise die Rohre nach vorn gebogen oder seitlich offen, um ein problemloses Einschieben der Handtücher zu ermöglichen. Eine Vielzahl von Oberflächen- und Farbvarianten ermöglichen die optische unauffällige oder akzentuierte Einbindung in die Badumgebung.
Praktisch ist ein optionales Elektro-Heizelement mit Zeitschaltuhr und Temperaturregler, das auch an kühlen Tagen außerhalb der Heizsaison für den gewünschten Wärmekomfort im Bad sorgt.
Wichtig: Jedes Heizkörpersystem lässt sich nur in Verbindung mit modernen Thermostatventilen oder einem elektronischen Einzelraumregelsystem komfortabel und energiesparend nutzen.