Trockenestrich und Fußbodenheizung in einem

Trockenestrich und Fußbodenheizung in einem

Die Verbreitung von Fußbodenheizungen hat in den letzten Jahren mehr und mehr zugenommen. Inzwischen ist die Fußbodenheizung bei Einfamilienhäusern praktisch Standard und wird auch immer häufiger im mehr­geschossigen Wohnungsbau eingesetzt. Die Vorteile liegen klar auf der Hand, eine Fußbodenheizung schafft kuschelig warmen Boden und bietet zusätzliche Stellflächen und in der Verbindung von Trockenestrich und Fußbodenheizung lässt sich das System schnell verlegen. Auch bei der Modernisierung von Altbauten ist Trockenestrich und Fußbodenheizung zu einer echten Alternative gegenüber konventionellen Heizsystemen geworden. Auch die Hersteller haben sich auf diese Entwicklung eingestellt und es gibt es in der Zwischenzeit eine Vielzahl unterschiedlicher Flächenheizsysteme auf dem Markt die im Trockenbau zum Einsatz kommen können.

Damit Fußbodenheizungen auch problemlos bei Renovierungen und Modernisierungen ohne großen Aufwand zum Einsatz kommen, ist der Einsatz mit Trockenbau der entscheidende Vorteil. Vor allem bei Altbauten mit Holzbalkendecken sind Nassestriche aus statischen Gründen wegen des hohen Gewichts nicht möglich. Dagegen kann die Kombination von Trockenestrich und Fußbodenheizung auch bei Altbauten zum Einsatz kommen. Zudem lässt sich diese Kombination schnell einbauen und hat nur eine geringe Aufbauhöhe bei vergleichbarer Belastbarkeit. Je nach Fabrikat, Aufbau und System können in der Trockenbauweise Flächengewichte ab 23 kg pro Quadratmeter ermöglicht werden. Bei Zementestrichen müssen dagegen Flächengewichte von mindestens 100 kg pro Quadratmeter bei der statischen Planung berücksichtigt werden und das ist in der Regel im Altbau statisch nicht darstellbar.

Fußbodenheizungen bieten deshalb als Niedertemperaturfläche energieeffiziente und angenehme Strahlungswärme und wer ein solches System verlegt, hat Trockenestrich und Fußbodenheizung in einem. Wir zeigen Ihnen hier wie es geht:

Trockenschüttung aufbringen

Bei diesem Bauobjekt wurde zuerst einmal eine Trockenschüttung aufgebracht. Zuvor wurden die Schienen per Baulaser auf erforderliche Höhe gebracht.


Schüttung plan abziehen

Das dämmende Schüttmaterial wird dann zwischen den Schienen mit einem Richscheit plan abgezogen.


Dämmplatten aufbringen

Darauf kommen speziell druckfeste Dämmplatten mit Stufenfalz aus extrudiertem Polystyrol (XPS) zu liegen.


Zweilagige Verlegung

Zweilagig verlegt sieht das dann so aus. In der unteren Dämmlage lassen sich auch noch gut andere Leitungen verlegen und verbleibende Zwischenräume mit dem Schüttgut schließen.


Randdämmstreifen verlegen

Nun verlegt man den Randdämmstreifen hochkant, und hierbei dann so, dass die Folienlappen glatt auf der Dämmung ausgebreitet werden können.


Verglasungselemente nicht vergessen

Auch an festen Verglasungselementen wird der Dämmstreifen nahtlos verlegt bzw. aufgestellt.


Abkleben

Damit später fürs Vergießen alles dicht ist, werden Stöße und Überlappungen der Schleppfolie abgeklebt.


Trockenestrichelemente verlegen

Die Bodenelemente werden von links nach rechts verlegt. Bei der ersten Reihe werden die Federn wandseitig abgesägt.


Verbindung per Kleber

Die Plattenverbindung erfolgt per Kleber. Dieser wird auf die Anlegezunge aufgebracht.


Fluchtgerecht ausgerichtet

Die Platten werden schräg angesetzt und zugleich abgesenkt, dann fluchtgerecht ausgerichtet.


Endstücke einpassen

Das Endstück wird eingepasst, das Reststück kann in der nächsten Reihe verwendet werden.


Genaues zuschneiden erforderlich

An der gegenüberliegenden Wand wird die letzte Reihe genau zugeschnitten verlegt.


Grundierung aufsprühen

Die Grundierung wird aufgesprüht. Die Auftragsmenge mit der Farbkarte abgleichen.


Heizrohre verlegen

Nach Vorgabe des Fachplaners können dann die Heizrohre verlegt werden. Sie müssen in die Fräsungen eingeklipst werden. Ein Heizkreis ist maximal 80 m lang.


Parallel laufend eingesetzt

Die Rohre laufen von den Wendeschleifen wieder parallel in den Fräsungen der Streckenplatten zurück.


So kann die Verlegung aussehen

Und so kann eine Nischenlösung aussehen. Die Rohre werden in den Systemplatten stufenweise bzw. diagonal in die Nische geführt.


Vergußmasse einbringen

Wegen des Vergießens in Teilflächen sollte man im Vorfeld mehrere Eimer Vergussmasse anmachen und bereitstellen.


Die Mindestüberdeckung beachten

Um die Mindestüberdeckung von 3 mm über den Elementen einhalten zu können, wird zügig nach dem Verguss mit einer Zahnrakel abgezogen.


Nass in nass arbeiten

Bereits vergossene Flächen bei einer weiteren Eimerration während des Abziehens mit einbinden. Es sollte immer nass in nass gearbeitet werden.


Trocknung ohne Sonneneinstrahlung

Während der Trocknung direkte Sonneneinstrahlung vermeiden. 24 Stunden später ist die Fläche bereits für Bodenbeläge belegreif.


Weitere Informationen

Gerade im Rahmen einer energetischen Sanierung stellt sich die Frage nach der Art der Raumerwärmung. Und da spielen Fußbodenheizungen eine immer wichtigere Rolle, denn mit den heutigen niedrigen Vorlauftemperaturen braucht es wieder die größere Fläche um eine ausreichende Heizleistung bei niedrigen Kosten zu gewährleisten.

Die Lösung Trockenestrich und Fußbodenheizung kann dabei mit einigen Vorteilen aufwarten. Zum einen, weil mit den Gipsfaser-Systemplatten eine Bodenerwärmung der schnellen Art möglich ist und das verlegetechnisch genause wie wärmeerzeugend. Zum anderen kann ein Bodenaufbau umgesetzt werden, der Trockenestrich und Fußbodenheizung in einem ist. Auf einer zuvor ausgelegten Dämmunterlage kommen ausschließlich diese Platten zum Einsatz. Keine dicke Heizestrichpackung für die Rohre, kein langer Trocknungsprozess, keine Lastverteilplatten obendrauf. Nur noch eine dünne Vergussmasse – die übrigens schon nach drei Stunden begehbar ist – und der Boden ist nach 24 Stunden für den weiteren Bodenbelag fertig.

Für den Sanierungsfall bedeutet das eine geringe Aufbauhöhe und eine einlagige Bodenscheibe, die lastverteilend wirkt. Die Heizrohre werden in die Plattenfräsungen geklipst und liegen dabei so oberflächennah, dass sie später die Wärme auch schnell nach oben abgeben können. Trägheit ist hier zudem kein Thema mehr, dass System gibt die Wärme schnell an den Raum ab.

Das System Trockenestrich und Fußbodenheizung besteht aus aufeinander abgestimmten Komponenten. Die Basis bilden Gipsfaserplatten, die 30 Millimeter dick sind. Sie werden mit Kleber über einen Stufenfalz miteinander verklebt, liegen ansonsten schwimmend auf der Dämmunterlage. Damit erzielt man eine in sich stabile Einscheibenfläche. Wie bei allen Trockenestrichen muss diese Bodenplatte von der Wand schalltechnisch entkoppelt werden, mit Hilfe von Randdämmstreifen.

Vor der Rohrverlegung wird auf die Oberfläche eine Grundierung aufgesprüht, um eine bessere Haftung der späteren Vergussmasse zu erreichen. Die Wasserrohre aus Polybuten werden von der Rolle abgewickelt und nach Verlegeplan in die Plattenausfräsungen gedrückt. Da die jeweiligen Stirnseiten eines Raums mit Platten ausgelegt sind, die spezielle Wendefräsungen aufweisen, lässt sich das Rohr leicht in vorgegebenem Bogen um 180 Grad wieder zurückverlegen. Diese Platten dienen auch dazu, die Rohre auch einmal diagonal oder gestuft zu verlegen.

Wenn die Rohre dann am Heizkreisverteiler angeschlossen sind und die Druckprobe erfolgt ist, wird der 3 Millimeter dicke Überzug in Abziehtechnik aufgetragen. Die kunststoffvergütete zementäre Fließmasse bildet dann bereits schon den Untergrund für den Bodenbelag, der dann mit allen für Fußbodenheizungen tauglichen Belägen ausgeführt werden kann. Damit ist das System Trockenestrich und Fußbodenheizung eine echte Alternative für alle Bauherren, die eine schnelle und saubere Lösung für Sanierung, Umbau oder auch im Neubau suchen.

Warenkorb
Nach oben scrollen