Auch Steckdosen, Kabel und Schalter verschleißen mit der Zeit und müssen ausgetauscht werden. Eine neue Elektroinstallation sollte aber auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten werden.
Ein Frage der Planung
Sanierungsfall Elektroinstallation: Wer den richtigen Schritt in die Zukunft machen möchte, muss die Planung auf die persönlichen Bedürfnisse auslegen. Bei vielen älteren Häusern sind nicht nur Fassade oder Heizung sanierungsbedürftig, sondern auch die Elektroinstallation. Letztere wird aber oft vernachlässigt – die Leitungen verschwinden ja sowieso in der Wand. Dabei wird vergessen, dass auch Kabel, Schalter und Steckdosen verschleißen und die moderne Gerätetechnik heute von der Elektroinstallation viel mehr verlangt als früher
In den wenigsten Häusern und Wohnungen hat das Leitungsnetz mit dieser Entwicklung Schritt gehalten. Während das Wohnzimmer früher mit nur wenigen Steckdosen und Auslässen für Lampen auskam, sind hier die Ansprüche inzwischen deutlich höher: Stereoanlage, DVD-Player und Fernseher gehören zur Standardausstattung, hinzu kommen die Anschlüsse für die Empfangstechnik (Kabel, Satellit) und oft auch das Telefon. Und weil moderne Telefone auch einen Stromanschluss benötigen, ist eine zusätzliche Zweifachsteckdose neben der Telefondose sinnvoll. Befinden sich Fernseher und Stereoanlage an unterschiedlichen Stellen im Raum, sollten zwei Antennensteckdosen installiert werden. Sinnvoll ist auch, Leerrohre für die Leitungen vom Fernsehgerät zur HiFi-Anlage und von dort zu den Anschlussdosen für die Lautsprecher vorzusehen. So vermeidet man Stolperfallen durch am Boden geführte Kabel.
Um auch für eine Ummöblierung gerüstet zu sein, empfiehlt es sich, zwei TV-Anschlüsse an unterschiedlichen Stellen im Wohnzimmer einzuplanen. Grundsätzlich: Einer Antennensteckdose sollte immer eine Dreifachsteckdose zugeordnet werden. Bei der Planung der
Modernisierung sollte man aber auch an den Internetzugang denken.
Auch bei der Beleuchtung hat sich viel getan: Heute ist kaum noch jemand mit einer Deckenlampe über dem Esstisch und einer Lampe über der Sitzecke zufrieden. Zusätzliche Wandleuchten oder Stehlampen, eine indirekte Beleuchtung für die Schrankwand oder das Bücherregal und vielleicht eine Lampe für das Blumenfenster schaffen in jeder Situation das richtige Lichtszenario und sorgen für Behaglichkeit. Wer es komfortabel will, steuert die Lichtquellen über Dimmer. Für Stehleuchten eignen sich geschaltete Steckdosen. Bewegungsmelder sind besonders in der Diele oder den Fluren angenehm. Hilfreich ist auch, wenn das Licht von mehreren Stellen im Raum aus geschaltet werden kann.
Weil sich die Ansprüche an den Wohnkomfort mit der Zeit ändern, nicht an Leitungen oder zumindest Leerrohren für eine künftige Nachrüstung sparen. Nicht genutzte Anschlüsse verschwinden vorerst unauffällig hinter einem Deckel in der Wand und machen ebenso wie Leerrohre und eine großzügige Grundausstattung an Steckdosen für die Zukunft flexibel.
Weiterführende Informationen:
Orientierung bietet der „Modernisierungsratgeber“ der Initiative Elektro+, der über Zeitpunkt und Umfang einer Modernisierung der Elektroanlage informiert. Für jeden Raum im Haus, Terrasse, Garten und Garage gibt er konkrete Empfehlungen. Die Themen reichen vom zwingend notwendigen Basisbedarf (Steckdosen, Schalter, Kommunikationsanschlüsse, Auslässe für Lampen) bis zum Blitz- und Überspannungsschutz und zur Ausstattung mit Bus-System. Dort gibt es weitere Planungshilfen, die bei der Auslegung der Elektroanlage im Haus helfen.