Nicht nur beim Innenausbau des Eigenheims, auch bei Renovierungen ist gute Planung das A und O. Was viele beim Renovieren der eigenen vier Wände jedoch vergessen, sind die Decken. Obwohl sie nicht sofort ins Auge stechen, beeinflussen sie die Raumatmosphäre erheblich. Wer alte Decken nicht komplett erneuern will, hat unterschiedliche Möglichkeiten, um sie frisch wirken zu lassen. Zu den beliebtesten Konzepten gehören Spann- und Rigipsdecken.
Deckenverkleidung mit Rigips
Rigipsdecken bestehen aus Gipskartonplatten, die Heimwerker mit etwas Geschick selbst montieren können. Die auch als Ausbauplatten bezeichneten Materialien lassen sich zum Aufbau nicht tragender Wände verwenden, doch man kann mit ihnen auch Decken abhängen. Das Ergebnis ist eine glatte Oberfläche, die beliebig weiter gestaltet werden kann. Um Rigips auf den Decken anzubringen, befestigt man zunächst eine Unterkonstruktion. Jene besteht idealerweise aus verzinkten Stahlprofilen, aber auch Konstruktionshölzer lassen sich theoretisch zum Bau verwenden. Wichtig ist die Prüfung auf ausreichende Trag- und waagerechte Installationsfähigkeit. Ist die Unterkonstruktion erst angebracht, wird die Gipskartonplatte auf Maß geschnitten. Dazu sollten Renovierer:
- 1. Schritt: Eine Maßlinie anzeichnen.
- 2. Schritt: Die angezeichnete Linie per Cuttermesser durchtrennen.
- 3. Schritt: Die über einer Auflage liegende Platte nach hinten brechen.
- 4 .Schritt: De gegenüberliegende Pappschicht durchtrennen.
Danach befestigt man die jetzt zugeschnittene Gipskartonplatte an der Rigipsdecke. Mit sogenannten Plattenhebern gelingt die Arbeit in der Höhe leichter. Anschließend die Konstruktion mit Spachtelmasse verspachteln und trocknen lassen. Ist die Decke danach nicht glatt genug, kann man sie zwei- bis dreimal abschleifen. Um spätere Rissbildung zu vermeiden, arbeitet man beim Verspachteln am besten Glasfaservlies ein. Anschließend füllt man Anschlüsse an angrenzende Wände mit dauerelastischer Fugenmasse aus und kann die Decke schließlich beliebig streichen. Auch andere Gestaltungsmöglichkeiten gibt es für abgehängte Decken. Der Raum zwischen der neuen Zwischendecke und der alten Decke eignet sich zum Beispiel ideal zur Unterbringung von Kabeln, falls Beleuchtungselemente darauf platziert werden sollen.
Spanndecken als Alternative zu Rigipsdecken
Wenn die alte Decke schon besser ausgesehen hat, kann man sie theoretisch einfach mit Folie bespannen. Nach diesem Gedanken funktionieren Spanndecken. Seit Jahren sind jene eine gute Alternative zur klassischen Rigipsdecke. Es gibt sie ausgeführt als hochglänzende Lackspanndecken, klassisch matte Versionen oder Satin-Varianten. Im Vergleich zur Rigipsdecke werden sie mittels einer leichten Leistenkonstruktion auf der bestehenden Decke befestigt. Bei etwa 50 Grad Raumtemperatur wird das Konstrukt unter Spannung eingehängt. Nach dem Auskühlen entsteht eine perfekte glatte Deckenoberfläche, in die sich problemlos Einbaustrahler und ähnliche Beleuchtungselemente integrieren lassen. Mit Lichtkanälen lässt sich die Raumdecke sogar komplett durchleuchten. Außerdem können Spanndecken die Form von dreidimensionalen Deckenkonstruktionen annehmen. Da die Konstrukte direkt unter der alten Decke montiert werden, verringern sie die Raumhöhe nur geringfügig. Zu den beliebtesten Variationen der Deckenart zählen
- unifarbene Gewebedecken, die sich durch das Einspachteln fast selbst spannen und nicht erwärmt werden müssen. Auf dieser Deckenart basieren Licht-, Akustik-, Pigment- und Designdecken.
- Lichtdecken, die aus transluzentem Gewebe bestehen und typischerweise mit LEDs hinterleuchtet sind. Der gesamte Raum wird so in angenehmes Licht gehüllt.
- Designdecken, die einer bedruckten Gewebedecke entsprechen. Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten und Motive sind mit dieser Spanndecken-Art realisierbar.
- Pigmentdecken, die eine Beschichtung aus Aluminium-Pigmenten tragen und bei Lichteinfall metallisch leuchten.
- Akustikdecken, die dank unsichtbarer Mikroperforationen Schall hindurchtreten lassen.
Statt Abhängen und Bespannen: Manchmal reicht Farbe
Geht es bei der Zimmerdecke einzig und allein um ästhetische Gestaltung, muss man sie nicht unbedingt abhängen oder bespannen. Die Renovierung mit Wandfarben, Tapeten oder Putz kann je nach Geschmack ausreichen. In diesem Fall muss man zunächst einen tragfähigen Untergrund schaffen. Staub, Schmutzreste, alter Putz und lose Tapeten werden dazu beseitigt. Danach wird grundiert und verspachtelt, um Löcher und Unebenheiten zu entfernen. Soll gestrichen werden, bewegt man den Pinsel anschließend entlang sämtlicher Kanten und verdichtet den Farbrahmen per Rolle. Danach wird das Rahmeninnere mit einer großen Perlonrolle gestrichen. Dabei in dünnen Querabschnitten von Lichtquellen fortbewegen und immer wieder von links nach rechts rollen. Die gesamte Fläche wird Nass-in-Nass bearbeitet, um Streifenbildung zu vermeiden.
Expertentipp: Tropfschutz bauen
Beim Streichen der Decke tropft automatisch Farbe herab. Es sei denn, man baut vor dem Streichen einen Tropfschutz. Jener kann aus einem einfachen Karton bestehen, durch den die Farbrolle oder der Pinsel hindurchgebohrt werden. Nicht nur der Boden, sondern auch die eigene Kleidung bleibt so vor Klecksen geschützt. Wer das zu aufwändig findet, kann die Decke auch einfach tapezieren. Hierbei arbeitet man idealerweise zu zweit.