Bauernhöfe wie das „Kasparshäusle“ wurden in früheren Zeiten nach den Bewohnern oder deren ausgeübtem Tagwerk benannt. So auch hier. Ein Kaspar Fehrenbach hat laut alten Dokumenten 1716 mit dem Bau dieses Bauernhauses begonnen.
Rund 300 Jahre später war deutlich, dass nur eine Kernsanierung das betagte Bauernhaus retten konnte. Der Zahn der Zeit, fehlende oder schlechte Reparaturen und Baumaßnahmen am Gebäude, ein Wassereinbruch in Dach und erstem Obergeschoss ließen einen desolaten Zustand erahnen. Als desaströs erwiesen sich durch Ungeziefer zersetzte Decken. Hinzu kam ein in der Vergangenheit mangelhaft durchgeführter Dachausbau sowie statische Unzulänglichkeiten.
Nach der denkmalrechtlichen Prüfung und Genehmigung konnten die eigentlichen Arbeiten beginnen. Wie anfangs erwähnt, stellte die mangelhafte Statik eine der größten Herausforderungen der Sanierung dar. Die Holzbalkenkonstruktion musste an vielen Stellen verstärkt oder ersetzt werden. Die Bodenschwellen des Erdgeschosses waren durch Wassereintritt größtenteils zerstört. Sie wurden vollständig erneuert. Die Deckenbalken zum ersten Obergeschoss waren zu schwach ausgeführt. Die Keller-decke im vorderen Hausteil war stark einsturzgefährdet. Diese Sanierungsarbeiten wurden entweder originalgetreu ausgeführt oder entsprechend durch neues „Altes“ ersetzt. Dadurch ließ sich der Charme vergangener Zeiten weitestgehend erhalten.
Mit der Abtrennung der Ferien- von der Hauptwohnung wurden zweierlei Eingänge notwendig. Hier wurden Nutzung und Eigenschaft von Stall und Wohnhaus geschickt geändert. Mit der Herausarbeitung der Holzinnenvertäfelung und der offenen Balkenkonstruktion wurde ein lichtdurchfluteter Innenraum geschaffen, der durch die Lichtwirkung der Höhenlage des Gebäudes einen besonderen Charakter erhält. Eine neue Heizungsanlage, die CO2-neutral mit Scheitholz und Pellets betrieben wird, unterstreicht die ökologische und nachhaltige Ausrichtung des Projekts.