Sparsam mit Wasser umgehen

Wasser sparen

Deutschland nimmt weltweit eine Vorreiterrolle ein, wenn es um den nachhaltigen Umgang mit Wasser geht. Die Deutschen sind Wasserspar-Profis: Pro Kopf verbrauchen die Bundesbürger laut einer Rechnung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) täglich etwa 129 Liter Trinkwasser (2020). In Privathaushalten entfallen 63 Prozent des Wasserverbrauchs auf den Sanitärbereich, davon 27 Prozent auf die Toilettenspülung. Ein Wert, der im internationalen Vergleich vorbildlich ist.

Und welchen Beitrag dazu leistet die Technik?

Moderne Sanitärtechnik hilft, Wasserressourcen schonend einzusetzen: So sorgen etwa Filter und Druckminderer schon am Beginn der häuslichen Trinkwasserinstallation für einen sauberen und gleichmäßigen Wasserfluss, der Leitungen und Armaturen schont. Richtig ausgelegte, dem erwarteten Verbrauch angepasste Rohrsysteme leiten das Wasser ohne die Gefahr von Stagnation zu den Entnahmestellen. Dort unterstützen dann immer effizientere Armaturen die Verbraucher bei der verantwortungsbewussten Nutzung des Wassers.

Große Einsparungen müssen nicht mit hohen Investitionskosten oder einem Verlust an Komfort verbunden sein. So ermöglicht allein der Einsatz sogenannter Durchflussbegrenzer und Strahlregler eine Reduktion des Wasserverbrauchs von bis zu 50 Prozent. Letztere drosseln dank integrierter Mengenregler-Technologie die Durchflussmenge, der Wasserstrahl wird in sehr viele kleine Tropfen aufgelöst, was dem Nutzer den Eindruck einer weit höheren Wassermenge vermittelt als tatsächlich durch den Hahn fließt.

Lösungen im Kleinen: Durchflussbegrenzer und Strahlregler

Strahlregler, die inzwischen nach einem Patent des Weltmarktführers Neoperl häufig auch als Perlatoren bezeichnet werden, sind in verschiedenen Größen und Stufen erhältlich. In hochwertigen Markenarmaturen sind sie in der Regel bereits enthalten, können jedoch auch nachträglich an jedem Wasserhahn ohne großen Aufwand angebracht werden.

Auch Durchflussbegrenzer kommen immer häufiger zum Einsatz, insbesondere in Duschbrausen. Das Prinzip dabei ist einfach: Dem Wasser wird mehr Luft beigemischt und so die Durchflussmenge, die pro Minute durch den Duschkopf fließt, gesenkt. Auf diese Weise reduziert sich der Wasserverbrauch beim Duschen von durchschnittlich 22 Liter auf 10 Liter pro Minute, beim Wasserhahn von etwa 13 Liter auf 6 Liter und weniger.

Dennoch bleibt der Komfort beim Duschen auch mit Durchflussbegrenzer erhalten: Obwohl weniger Wasser verbraucht wird, ist der Strahl genauso füllig wie gewohnt. Darüber hinaus helfen Thermostatarmaturen, Verluste bei der Regulierung der Temperatur zu minimieren, da sofort das voreingestellte Warmwasser zur Verfügung steht.

Toilette: Mit jeder Spülung Geld sparen

Auch bei der Toilettenspülung, die mit 33 Litern immerhin mehr als ein Viertel zum täglichen Trinkwasserverbrauch beiträgt, lässt sich mittels innovativer Technologie Wasser einsparen. Wenn die technische Infrastruktur vorhanden ist, können moderne Marken-WCs installiert werden, deren Verbrauch bei etwa drei Litern pro Spülung liegt. Gleichzeitig werden die Sanitärobjekte immer komfortabler und pflegeleichter.

Auch Urinale werden zunehmend für die Nutzung in Privattoiletten nachgefragt, denn beim Wasserverbrauch sind sie „normalen“ WCs deutlich voraus. So gibt es inzwischen elektronische Spülsysteme, die mit lediglich einem halben Liter Wasser pro Spülvorgang auskommen. Auch die absolute „Nulllösung“, nämlich wasserlose Urinale, ist ohne Hygieneeinbußen möglich und findet immer mehr Verbreitung.

Der Einsatz von umfassenden, wassersparenden Produkten sollte grundsätzlich mit dem Fachhandwerker besprochen werden. Nicht alles passt für jeden. Die Produkte müssen aufeinander abgestimmt sein und zu den infrastrukturellen Gegebenheiten des Hauses passen.

Übrigens: Deutschland ist aufgrund seines hohen Wasserangebots in der komfortablen Situation, nicht extrem Wasser sparen zu müssen. Dennoch ist ein sensibler Umgang mit dem wertvollen Nass sinnvoll, zumal ja – zumindest bei erwärmtem Brauchwasser – auch Energie und Kosten für dessen Aufheizung anfallen, die sich dann reduzieren lassen. Ein Vollbad kann man aber hierzulande weiterhin ohne schlechtes Gewissen genießen.

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