Mit Eigenleistung zur Fußbodenheizung
Jeder zweite Bauherr von Ein- und Zweifamilienhäusern entscheidet sich heute für den Einbau einer Fußbodenheizung und auch bei Renovierungen wird sie immer beliebter. Was viele aber nicht wissen: Die Montage einer Fußbodenheizung kann man mit ein wenig Anleitung ganz einfach selbst übernehmen. Wie beim ersten Mal Tapezieren oder Fußbodenverlegen braucht man auch bei der Installation einer Fußbodenheizung lediglich eine detaillierte und fachgerechte Anleitung. So können Bauherren und Modernisierer durch Eigenleistung zusätzlich Kosten sparen. Die passende Unterstützung bietet die Website selfio.de. Hier erhalten Selberbauer kostenlose Beratung und Hilfestellung bei der Entscheidung für die richtige Fußbodenheizung. Zur Auswahl stehen vier Systeme. Welches passt, hängt unter anderem von den Gegebenheiten vor Ort ab.
Mehrere Systeme zur Auswahl
Beim Tackersystem (siehe nachfolgende Schritt-für-Schritt-Anleitung) werden die Rohre mittels eines Tackergerätes mit Ankerclips auf der Systemplatte fixiert. Die Aufbauhöhe liegt in der Regel zwischen 7,1 und 9,6 cm (ohne Zusatzdämmung). Das System bietet viel Flexibilität bei der Befestigung der Heizrohre, denn die Abstände der Rohre sind, je nach Wärmebedarf, frei wählbar. Die Montage des Noppensystems ist besonders unkompliziert: Mögliche Verlegeabstände sind durch die Noppen vorgegeben, das Rohr wird mit dem Fuß einfach eingedrückt. Somit werden für die Montage keine Spezialwerkzeuge benötigt und Abstände können sauber eingehalten werden. Dämmelement, Folienabdeckung und Rohrhalter bilden bei einer Aufbauhöhe zwischen 5,1 und 9,6 cm eine Einheit. Trockenestrichsysteme und das besonders flache Dünnschichtsystem sind besonders gut für den nachträglichen Einbau in eine bestehende Immobilie geeignet.
Vorteile einer Fußbodenheizung
Viele gute Gründe sprechen für den Einsatz einer Fußbodenheizung. So stellt beispielsweise die Optik einen wichtigen Aspekt bei der Entscheidung für dieses Heizsystem dar: Da eine Fußbodenheizung unsichtbar unter dem Bodenbelag versteckt ist, bietet sie mehr Möglichkeiten für die Wohnraumgestaltung. Zudem gehört dauerndes Herumfingern am Thermostat aufgrund des Selbstregeleffekts der Vergangenheit an und auch das lästige Abstauben der Heizkörper entfällt. Generell ist die Staubentwicklung bei Fußbodenheizungen durch die geringe Luftzirkulation schwächer, was gut für Allergiker und Asthmatiker ist und ebenfalls zur Wohngemütlichkeit beiträgt. Besonders praktisch: Einmal fachgerecht installiert, muss eine Fußbodenheizung nur selten gewartet werden. Dank des Niedertemperatursystems ist darüber hinaus eine Kombination mit Wärmepumpe und Solarthermie möglich. So senkt man seinen Energieverbrauch und schont die Umwelt. Und mit einer selbst verlegten Fußbodenheizung lassen sich die vielen Vorteile dieser Wärmequelle gleich noch besser genießen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Befestigung des Randdämmstreifens
Zunächst den Randdämmstreifen an allen aufsteigenden Bauteilen wie beispielsweise Wänden oder Treppen so befestigen, dass er auf dem Boden aufliegt und die Folienschürze in den Raum zeigt. Bei Zusatzdämmungen über 5 cm Höhe erfolgt die Verlegung auf der obersten Dämmlage.
2. Verlegung der Zusatzdämmung
Den Untergrund mit dem Besen reinigen und von Unebenheiten befreien, so dass eine saubere Fläche entsteht. Anschließend die Platten für die Zusatzdämmung zuschneiden und dann in den vorgesehenen Bereichen verlegen.
3. Verlegung der Tackersystemplatten
Mit der Verlegung der Tackerplatten in einer Ecke des Raumes beginnen und die Bahn bis zum Ende durchlegen. Dabei ist zu beachten, dass die Systemplatten mit dem Randdämmstreifen bündig abschließen.
4. Verkleben der Plattenstöße
Die Tackerplatten im nächsten Schritt durch PE-Klebeband miteinander verkleben, um die Stabilität und Dichtigkeit zu erhöhen. Kommt Fließestrich zum Einsatz, ist es unerlässlich, zusätzlich auch die Folienschürzen der Randdämmstreifen auf den Systemplatten zu verkleben.
5. Rohrverlegung in Schneckenform
Beginnend am Heizkreisverteiler erfolgt die Heizrohrverlegung gemäß der vorgegebenen Verlegeabstände. Dazu einfach die Rohre mithilfe eines Tackergerätes mit Ankerclips auf den Systemplatten befestigen.
6. Rohranschluss am Heizkreisverteiler
Die Heizrohre jeweils am Vor- bzw. Rücklauf des Heizkreisverteilers anschließen und von dort in die Räume verzweigen. Bei der Verlegung in Schneckenform das Rohr von außen nach innen verlegen. Dabei ist der Verlegeabstand nach innen (Vorlauf) immer doppelt so groß wie der gewünschte finale Verlegeabstand. Wenn die Mitte des Heizkreises erreicht ist, das Rohr zwischen den bereits vorhandenen Heizrohren zurück zum Heizkreisverteiler legen und dort anschließen.
7. Abschließende Druckprobe
Nach Verlegung der Fußbodenheizung die Heizrohre befüllen und entlüften, um die Anlage einer Druck- und Dichtigkeitsprüfung zu unterziehen. Dafür den Druck im System mindestens 24 Stunden lang mit dem 1,3-fachen Wert des Betriebsdrucks halten.
8. Einbringung des Estrichs
Auch während der anschließenden Estrichverlegung den Druck halten, denn so lassen sich mögliche Beschädigungen am Leitungssystem frühzeitig feststellen.