Kleine Steine für den Garten

Kleine Steine für den Garten
Mediterran – Kieselsteinpflaster im attraktiven Schwarz-Weiß beeindruckt als Bodenbelag bei dem mediterran gestalteten Sitzplatz.

Kieselpflaster ist ein aus Kieseln gesetztes Pflaster. Die Kiesel kommen in ganz unterschiedlichen Größen, Formen und Farben natürlich vor, daher sind sie universell einsetzbar für die Gestaltung von Wegen und Plätzen im Außenbereich.

Die Verwendung des Kieselpflasters ist vielfältig. Das Material findet Einsatz als Wege- und Platzbelag in naturnah gestalteten Gärten. Kieselpflaster wird mit künstlerischer Kreativität eingesetzt. Gärten erhalten dadurch ihren unverwechselbaren Charme. Auch in eine formale Gartengestaltung lässt sich dieser Belag perfekt integrieren und als Kontrast zu den rechtwinkligen Linien und Formen einbringen. In einem mediterran geprägten Garten ist Kieselpflaster das ideale Material. Keine andere Oberfläche spiegelt den südländischen Flair des Mittelmeerraumes so wider. Dort werden seit Jahrhunderten Wege, Plätze und Innenhöfe aufwendig mit Kieselpflaster ausgestattet. 

In Nordeuropa wird Kieselpflaster traditionell in historisch sanierten Außenanlagen von Burgen und Schlössern für Wege und Plätze verwendet. Mehr als jedes andere Natursteinmaterial lebt Kieselpflaster vor allem durch seine Struktur und verleiht dadurch dem Freiraum seine individuelle Note.

Die Anforderung an eine zeitgemäße Gartengestaltung, die pflegeleicht und ganzjährig ansprechend ist, kann mit der Verwendung von Kieselsteinen erfüllt werden. So eignen sich etwa Kiesel in Verbindung mit Trittplatten hervorragend zur Wegegestaltung. Mit ihnen lassen sich ebenso wichtige technische Einrichtungen (Entwässerungseinrichtungen, Wasserzapfstellen) auf optisch ansprechende Weise in die Gestaltung integrieren. Ihre volle Wirkung entfaltet das attraktive Material in Verbindung mit Wasser, größeren Findlingen oder Pflanzen. Kieselpflaster ist dekorativ und pflegeleicht. Das natürliche Material hat eine lebhafte Struktur, die raue Oberfläche, die unregelmäßigen Konturen und die erdigen Farben der Steine fügen sich ideal in eine natürlich gestaltete Umgebung ein.

Eigenschaften, Farbe

Dagegen sind edle Töne in Weiß, Grau und Schwarz perfekt für eine moderne oder asiatisch inspirierte Gestaltung. Kiesel zeigen sich je nach Ausgangsmaterial in den unterschiedlichsten Farben. Das Farbspektrum reicht von reinem Weiß über alle Arten von Grau- und Erdtönen sowie Grüntönen bis hin zum dezenten Farbenspiel.

Kieselsteine haben ebenso wichtige bautechnische Funktionen. Neben der Verwendung als Sauberkeitsstreifen entlang von Gebäuden, sind Plätze und Wege mit Kiesel­steinen, die im Sandbett verlegt werden wasserdurchlässig.

Materialien, Muster

Zierkiesel sind in ihrer Gestalt vielseitig. Die unterschiedlichen Größen (Körnung) haben Einfluss auf das Erscheinungsbild einer Platzfläche oder eines Gehwegs. Zu den Materialien zählen und anderem Gneis, Granit und Quarz. Diese Gesteinsarten haben unterschiedliche Eigenschaften, auf die beim Bearbeiten geachtet werden muss. Diese Vielfalt des Kieselpflasters ermöglicht es dem Gartenarchitekten durch geschickte Materialwahl die perfekte Verbindung zwischen Architektur und Außenanlage zu schaffen. Ob im Fischgrätenmuster, im Wechsel aus waagrechtem und senkrechtem Reihenverband, ob als Kreise, geometrische Figuren oder Ornamente – die kleinen Steine sind flexibel im Sand- oder Mörtelbett zu verlegen. Eine besondere Optik erhält eine Pflasterfläche, wenn die Kiesel mit der schmalen Seite nach oben verlegt werden. 

Kieselsteine sind in Durchmessern von 4 bis 15 cm erhältlich; sie werden unter Handelsbezeichnungen wie etwa Verde Nero (grün-anthrazit), Gletscher (weiß-schwarz gesprenkelt) und Feuerstein (dunkelgrau) angeboten. Bei der Auswahl der Zierkiesel empfiehlt es sich, auf regionaltypische Materialien zurückzugreifen.

Ornamente, Mosaiken

Ornamente mit Flusskieselsteinen haben eine ganz besondere Anziehungskraft und eine lange Tradition. Vor allem in Südeuropa lassen sich eindrucksvolle Beispiele der Mosaikkunst finden. Mit etwas Geschick lässt sich ein Kieselmosaik nach mediterranem Vorbild in den heimischen Garten zaubern. Durch die Vielfalt der Gesteinsformen und Farben von Kieselsteinen sind unterschiedliche Mosaik­gestaltungen möglich. Besonders auf kleinen Flächen kommt der Charme eines kontrastreichen Kieselmosaikes sehr gut zur Geltung. Ideal ist ein lauschiger Sitzplatz unter der Pergola, ein Wegekreuz oder die Terrasse am Haus. Für die Herstellung von Kieselmosaiken eignen sich nur ausgewählte Steine: Sie müssen frostfest und stabil sein. Die Steine sollten zudem keine Löcher oder Sprünge aufweisen.

Verlegen, Verfugen

Endscheidend für die Dauerhaftigkeit eines Bodenbelages aus Kieselsteinpflaster sind die richtige Auswahl der Steine und dessen Verfugung, der Verlegeabstand sowie die Untergrunddicke inklusive Gefälle. Da Kieselsteine zu klein sind, um eine Verzahnung zu gewährleisten, müssen sie stets in Mörtel verlegt werden. Für einen Gartenweg, kleinere Plätze oder eine Garagen­zufahrt ist die Stabilität eines Kieselsteinpflasterbelages völlig ausreichend.

Soll die Terrasse oder die Zufahrt zum Hof mit Kieselpflaster realisiert werden, ist zunächst der Einbau einer 20 cm hohen Schicht aus Magerbeton erforderlich. Diese Betonsohle sollte ein Mindestgefälle von zirka 3 % aufweisen. Darauf erfolgt die Verlegung von zirka 5-10 cm großen Rundkieseln in ein 5 bis 10 cm starkes Mörtelbeet aus Trasszement. Wichtig hierbei ist die Vermeidung von Hohlräumen. Zum Verlegen der kleinen Steine empfiehlt es sich, eine Pflasterschablone zu verwenden. Beim Vermörteln der Kieselsteine gilt es Dellen zu vermeiden, da sonst das Wasser darin stehenbleibt und bei Frost der Belag auffriert. Bevor der Beton erstarrt, werden die Fugen mit einem starken Wasserstrahl auf die gewünschte Tiefe herausgewaschen. Kieselsteine in ein 3 bis 4 cm dickes Sandbett zu verlegen, ist dort sinnvoll, wo eine Fläche nur selten begangen wird. (Text und Fotos: Andrea Christmann, Dipl. Ing. Landschaftsarchitektin, Hamburg)

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