Für Hausbesitzer ist es oftmals keine einfache Aufgabe, zu entscheiden, wann welches Dachrinnenmodell in Frage kommt oder wie die Einbaulösung aussehen soll. Welche Variante ist die richtige oder sinnvollste? Insbesondere dann, wenn die Gebäudearchitektur oder die Grundstückssituation nicht der Norm entsprechen und gängige Entwässerungslösungen einfach nicht passen. Gut bewältigen lässt sich diese Herausforderung, wenn der Bauherr weiß, welche Möglichkeiten es gibt. Wer vorinformiert ist, kann mit Handwerkern und Architekten besser kommunizieren und findet so die beste Lösung für das Gebäude und die Entwässerungsproblematik.
Außenliegende Dachrinne
Außenliegende, vorgehängte Dachrinnen bewähren sich seit jeher: Sie sind leicht anzubringen und sorgen dafür, dass Regen störungsfrei abläuft. Vorgehängte Dachrinnen sind in der Regel gut sichtbar. Gestalterisch hat man die Wahl zwischen gerundeten Modellen oder eher kastenförmigen. Hierbei lässt sich also schon der eine oder andere Akzent setzen. Doch wenn die Dachrinne aufgrund baulicher Besonderheiten nur wenig oder gar nicht sichtbar sein darf, entfalten alternative Dachrinnen-Lösungen ihre Vorteile: Die Gesims-Rinne, die Auf-Dach-Rinne sowie die Hinter-Gesims-Rinne.
Innenliegende Dachrinne
Egal für welche Dachentwässerungslösung man sich entscheidet, einige Fragen müssen Bauherrn für sich immer vorab beantworten.
Das fängt an beim Einbauort: Innen oder außen? Außenliegende Dachrinnen, zu denen auch die anfangs beschriebenen Rinnen gehören, sind innenliegenden Rinnen vorzuziehen. Wenn innenliegende Rinnen verbaut werden, müssen ausreichende Notabläufe und eine Sicherheitsrinne angebracht werden.
Form der Dachrinne
Zweite Entscheidung dann: Die Form der Rinne (halbrund oder kastenförmig) ergibt sich aus der Gebäudearchitektur und den optischen Wünschen des Bauherrn. Doch die Form hat auch Folgen für die Bemessung der Regenfallleitungen und der Dachrinnengröße. Aufgrund der Häufung von Regenereignissen mit großen Niederschlagsmengen sollten die Dachrinne und das Regenfallrohr nicht zu gering bemessen sein. Der Trend geht zu größeren Dachrinnen und Fallrohren, um die Regenmengen zuverlässig vom Gebäude abzuleiten. Dachrinnen müssen übrigens auch der Norm DIN EN 612 genügen. Damit Verstöße gegen die technischen Regeln ausgeschlossen sind, sollte man sich für Systeme entscheiden, die dieser Norm in allen Teilen entsprechen.
Für welches Material man sich entscheidet, hat viel mit den individuellen Anforderungen an die Dachentwässerung zu tun. Und natürlich auch mit der gewünschten Optik: Kupfer, Edelstahl, Aluminium, Kunststoff oder Zink? Weit verbreitet sind Dachrinnen aus Titanzink, die zum Beispiel auch in attraktiver vorbewitterter Optik angeboten werden. Die Halterungen sollten übrigens stets aus demselben Material sein wie Rinne und Fallrohre.
Auch zu der Ablaufart – also zum Anschlussbauteil zwischen Rinne und Fallrohr – sollte man sich Gedanken machen, denn die Abläufe der Regenrinne lassen sich bei außenliegenden Systemen nicht verstecken. Sie haben entweder die Form eines Trichters oder die eines Zylinders. Zylindrische Formen sind etwas unauffälliger, lassen aber weniger Regenwasser durch. Ob Rinne oder Ablauf: Alle Komponenten der Dachentwässerung müssen gängigen Normen genügen und stabil befestigt werden. Bei klassischen Holzdachstühlen oder Massivdächern ist das kein Problem. Schwieriger wird es bei Stahlleichtbauten. Geübte Dachdecker und Spengler kennen diese Herausforderungen und wissen mit ihnen umzugehen.
Viele Gebäude gewinnen optisch, wenn man Dachrinnen und ihre Abläufe als markantes Gestaltungsmerkmal einsetzt. Es sei denn, man steht auf einen diskreten Einbau oder ist darauf angewiesen. Immer gilt: Zuverlässig, attraktiv und normgerecht – so sollte die ideale Dachentwässerung beschaffen sein.