Smarte Thermostate: einfach selbst tauschen

Smarte Thermostate: einfach selbst tauschen

Sparen Sie Geld und erleben Sie mehr Komfort mit dem Tausch Ihrer herkömmlichen Regler gegen smarte Thermostate. Nebenbei schützen Sie mit dem Austauschen noch das Klima. Und: Den Wechsel können Sie leicht selber machen. Wir verraten Ihnen, wie das geht und geben einen Überblick zum Thema smarte Thermostate.

Das Einstellen der Temperatur am Heizkörper mit den herkömmlichen Thermostaten ist ein Stück weit Gefühlssache. Die meisten Nutzer haben über die Jahre gelernt, dass zwischen 3 und 4 die Wohlfühl-Temperatur erreicht ist. Diese Art der Einstellung ist eher ein trial and error, eher Versuch und Irrtum – zumindest am Anfang. Einfacher wäre es, gleich die richtige Temperatur einzustellen und nicht auf Erfahrungswerte zu setzen. Um diesen Komfort zu genießen, müssen Sie die herkömmlichen Heizkörper-Thermostate gegen smarte Thermostate tauschen. Das ist nicht nur einfacher als Sie denken, Sie sparen gleichzeitig bares Geld mit dem Tausch.

Bleiben wir kurz bei den Kosten. Smarte Thermostate kosten zwischen 40 und 80 Euro, je nach Hersteller und Modell. Und wo spare ich dabei, werden Sie sich jetzt fragen?! Die Ersparnis bekommen Sie, weil Sie mit der smarten Technik zum Beispiel beim Lüften die betreffenden Heizkörper automatisch herunterregeln können. Schließen Sie das Fenster, dreht sich der smarte Thermostat wie von Geisterhand auf die ursprüngliche Temperatur hoch. Dazu brauchen Sie in der Regel noch einen Fensterkontakt. Er meldet direkt dem smarten Thermostat oder der Smart-Home-Zentrale, dass das Fenster gekippt oder weit geöffnet ist: Für einen solchen Kontakt müssen Sie aktuell zwischen 18 und 50 Euro berappen. Bei den Preisunterschieden gilt das Gleiche wie bei den smarten Thermostaten: Der Preis differiert, je nachdem für welchen Hersteller und welches Modell Sie sich entscheiden.

smarte thermostate Lupus_Tür-Fensterkontakt
Bild: Lupus

Mehr Komfort durch smarte Thermostate

Sich nicht mehr um das Herunterdrehen beim Lüften zu kümmern, das bedeutet Komfort. Damit noch nicht genug. Dass Nutzer die Raumtemperatur von überall mit der dazugehörigen Smartphone-App steuern können, ist mehr oder weniger Standard – bei annähernd allen Lösungen am Markt. So richtig komfortabel wird es erst mit Geofencing. Mit dieser Funktion weiß Ihre Smart-Home-Zentrale, wo Sie sich befinden. Sie weiß, ob Sie gerade auf dem Heimweg sind oder sich auf dem Weg ins Büro befinden. Entsprechend wird die Heizung herunter- oder heraufgestellt. Das System nutzt dazu die satellitengestützte Positionserkennung des Smartphones.

Smarte Thermostate mit Sprachsteuerung

Wer sich bereits eine der beredsamen Damen namens Alexa, Siri und Co. ins Haus geholt hat, kann die Ladies zum Einstellen der smarten Thermostate nutzen. Alexa, stelle das Wohnzimmer auf 22 Grad. Ein kurzer Zuruf reicht und die Wunschtemperatur ist eingestellt. Der Gang zum Heizkörper und der Griff zum Smartphone ist nicht mehr nötig.

Geld sparen

Zurück zum Geldsparen. Wie viele Heizkosten Sie mit dem Einsatz von smarten Heizkörper-Thermostaten sparen können, variiert je nach Situation in Ihren eigenen vier Wänden und Ihrer bisherigen Vorgehensweise. Wenn Sie zum Beispiel morgens vor dem Verlassen des Hauses oder Wohnung bislang alle Thermostate brav heruntergedreht haben, werden Sie keinen großen finanziellen Effekt bemerken und in erster Linie einen Komfort-Gewinn erzielen. Aus diesem Grund unterscheiden sich viele Einspar-Vorhersagen. So schreibt die Stiftung Warentest: Bis zu 8 Prozent Heizkostenersparnis lassen sich so erzielen. Tado, ein bekannter Anbieter von smarter Regeltechnik, vermeldet: es sind Einsparungen von bis zu 31 Prozent möglich. Der Smart-Home-Experte Fibaro prognostiziert eine Kostensenkung von bis zu 42 Prozent.

Thermostate selbst wechseln

Erst die gute Nachricht: Ein Austausch der herkömmlichen Thermostate gegen smarte Regler ist bei 98 Prozent aller Heizungen möglich. Die Zahl nennt ebenfalls der Smart-Home-Experte Fibaro. Und: Jeder kann den Tausch leicht selbst vornehmen. Neben dem neuen smarten Thermostat benötigen Sie in der Regel einen Adapter, der in der Regel mit dem intelligenten Regler mitgeliefert wird. Wer sich noch Schraubenzieher und Rohrzange bereitlegt, wird keinerlei Probleme haben.

Smarte Thermostate_Eve_Installation
Bild: Eve Systems

Das alte Geräte schrauben Sie mit Schraubenzieher oder Rohrzange los und ziehen es dann per Hand ab. Dabei müssen Sie manchmal samte Gewalt ausüben. Denn der alte Regler sitzt sicher ein paar Jahrzehnte auf dem Ventil. Sollte ein Adapter nötig sein, wird dieser aufgesteckt oder aufgeschraubt. Welcher der beiliegenden Adapter der richtige ist, erklärt in den meisten Fällen der Beipackzettel. Sollte dieser nicht so erhellend sein, hilft in der Regel einfaches ausprobieren.

Nach dem Einlegen der Batterien können Sie das smarte Thermostat aufschrauben. Nun noch die zumeist kostenlose App auf dem Smartphone installieren und mit Hilfe dieser Software den neuen smarten Thermostat anlernen. In der Regel müssen Sie vor dem Anlernen des Thermostats noch die Basisstation aufstellen. Dann verbinden Sie diese mit Ihrem Router und lernen sie ebenfalls an. Fertig. Eine Angst sei Ihnen an dieser Stelle genommen. Sie kommen zu keiner Zeit mit dem Wasser der Heizanlage in Berührung.

Smarte Thermostate auch für Mieter

Bestimmt denken Sie jetzt: Heizkosten mithilfe smarter Thermostate zu sparen, kommt für mich als Mieter nicht in Frage. Doch Sie irren sich. Als Mieter haben Sie zwar in der Regel keinen Zugriff auf die Heizungssteuerung im Keller. Das brauchen Sie in diesem Fall auch nicht. Bei diesem Tausch reicht der Zugang zu den Thermostaten an den Heizkörpern. Und den haben Sie. Die alten Regler sollten Sie aufheben. Denn wenn Sie ausziehen, tauschen Sie die Thermostate erneut. Dann nehmen Sie die smarten mit in die neue Wohnung. Damit kann das Sparten dort weitergehen.

Klimaschutz mit smarten Thermostaten

Noch ein Tipp am Rande. Mit dem Einsatz von smarten Heizkörper-Thermostaten schützen Sie nebenbei das Klima. Klimaschutz fängt bei unseren Heizungen an. Auf sie entfallen im Schnitt 70 Prozent unseres Energieverbrauchs in unseren Wohnungen. So schreibt zum Beispiel der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) auf seiner Website: Dein Theromostat ist die Stellschraube, um deine CO2-Emissionen zu reduzieren.

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