Denkt man darüber nach ein altes Gebäude wieder herzurichten fragt man sich zwangsläufig, mit welchen Kosten solch eine Altbausanierung verbunden ist und wie man diese bewältigen kann. Zweifelsohne ist es sinnvoll, sich bereits im Vorfeld Gedanken zur Finanzierung zu machen und das gesamte Gebäude sorgsam zu sondieren. Was genau zu bedenken ist, verrät der folgende Ratgeber. Altbausanierung: Was gilt es zu beachten?
Die einen stehen aufgrund einer Erbschaft vor der Aufgabe einer Altbausanierung, die anderen haben sich schlichtweg in ein altes Haus am Wegrand verliebt und möchten es wieder herrichten. Die wichtigste Frage ist immer: Lohnt sich die Sanierung letztlich wirklich?
Grundsätzlich sollte der gesamte Altbau im Vorfeld gewissenhaft inspiziert werden. Dabei spielen beispielsweise folgende Fragen eine Rolle: Ist das Haus von Schimmel befallen? Dringt Feuchtigkeit ein oder gibt es anderweitige Undichtigkeiten? Wie stabil ist das Fundament und sind Risse im Mauerwerk zu sehen? Daneben sollten die Fußböden, die Treppen sowie die gesamte Dachkonstruktion sorgfältig untersucht werden. Hilfreich ist es diesbezüglich, sich von einem fachkundigen Bautischler unterstützen zu lassen, der gleichzeitig auch die Fenster und Türen überprüfen kann.
Ratsam ist es - damit der Traum vom liebevoll sanierten Altbau nicht zum Albtraum wird - außerdem, sich bei der Planung der Instandsetzung professionelle Hilfe zu suchen. Welche Experten können helfen? Jeder Bauherr sollte - und zwar noch vor Baubeginn - einen Spezialisten für Altbausanierungen zu Rate ziehen. Meistens bieten sich hierfür unabhängige Architekten mit einer Zusatzqualifikation im Bereich Energieberatung an, denn als Sachverständiger findet ein Architekt eventuelle Schwachstellen schnell. Daneben kann er auch die Gesamtkoordination der Haussanierung übernehmen und genehmigungspflichtige Maßnahmen bei den zuständigen Behörden anmelden. Expertenwissen ist letztlich auch beim Festlegen der richtigen Reihenfolge der Sanierungsarbeiten unerlässlich.
Spezialisten unterscheiden grundsätzlich zwischen werterhaltenden und wertsteigernden Baumaßnahmen, wobei vorrangig die Mängel behoben werden sollten, die dem Altbau schaden. Weiterhin gilt es, die Hausdämmung und die Heizung aufeinander abzustimmen, wobei es stets sinnvoll ist, den Altbau erst zu dämmen und dann eine passende Heizungsanlage einzubauen. Beachtet werden sollte hierbei, dass es zu Mängeln führen kann, wenn die Hausfassade gedämmt wird ohne die alten Fenster auszutauschen. Und letztlich darf nicht vergessen werden, dass es für Elektro- und Wasserinstallateure weitaus einfacher ist, während des Bauprozesses die notwendigen Leitungen zu verlegen und nicht erst dann, wenn erneut Wände oder Böden aufgeschlagen werden müssten.
Grundvoraussetzung: Einen genauen Finanzierungsplan aufstellen
Jeder Bauherr ist gut beraten, wenn er direkt nach der genauen Zeitplanung auch eine detaillierte finanzielle Kalkulation durchführt. Hierfür finden sich beispielsweise auf den Seiten der LBS hilfreiche Beispielrechnungen für Modernisierungspläne, wodurch bereits im Vorfeld abgeschätzt werden kann, wie hoch sich die Kosten für eine anstehende Badsanierung belaufen werden. Denn das größte Risiko bei einer Altbausanierung liegt in der Kostenüberschreitung.
Hilfreich ist es stets, Vorkostenanschläge der einzelnen Firmen für die jeweiligen Leistungen einzuholen und sich als Bauherr darüber im Klaren zu sein, was man während der Sanierung tatsächlich umbauen möchte. Denn ständige Zusatzaufträge oder Änderungswünsche während des Umbaus treiben die Gesamtkosten enorm in die Höhe.
Beachten sollte man dabei, dass gute Arbeit auch ihren Preis hat und der billigste Anbieter nicht auch der beste ist. Wer dennoch Geld sparen möchte, kann kräftig mitarbeiten und selbst Hand anlegen. Arbeiten wie Türen abzuschleifen, den Garten- oder Hofbereich zu pflastern oder Tapeten zu entfernen, können auch vom Bauherrn übernommen werden. Wichtig ist, dass man sich selbst nicht überschätzt, denn eine Altbausanierung kostet nicht nur Kraft, sondern auch Nerven und der Zeitaufwand auf einer Baustelle wird häufig unterschätzt.