Das im typischen Stil der Zeit gebaute Haus stand gut erhalten am Rande einer bayerischen Stadt. Es sollte das neue Domizil für eine Familie mit zwei kleinen Kindern werden. Beim nahezu vollständigen Entkernen des Gebäudes wurde unter anderem eine Zwischenwand im Erdgeschoss entfernt, und somit das Wohnzimmer erweitert. Dem Feuchteschaden im Keller – verursacht durch starke Regenfälle kurz nach dem Kauf – begegnete Architekt Christian Brack mit dem Abdichten und Dämmen des Kellergeschosses. In den ringsum verlaufenden Graben ließ sich auch die Zuluftleitung der Lüftungsanlage einbetten.
Eine Reihe weiterer Maßnahmen half, den Standard „KfW-Effizienzhaus 85“ zu erzielen. So erhielten Fassade und Dach eine Dämmung mit 6 Zentimeter starken Holzweichfaserplatten sowie Zelluloseflocken. Bei den Fassadenfenstern fiel die Wahl auf Holz-Aluminiumkonstruktionen mit dem sehr niedrigen Wärmedurchgangskoeffizienten von 0,6 W/m2K (Verglasung). Aus Kostengründen wurde Fichtenholz der Vorzug vor der deutlich teureren Eiche gegeben
Auch gestalterisch bietet dieses Objekt hohe Qualität. Die Fensteröffnungen sind harmonisch proportioniert und in den Flächen angeordnet, schön abzulesen etwa am Eingangsgiebel mit seinem fein abgestimmten Wechselspiel von fest verglasten und schmaleren, kippbaren Elementen. Ein puristisches, quasi unsichtbares Glasdach schützt die schicke Haustür aus heimischer Douglasie. Innen kam ein Teil der originalen Materialien zu neuen Ehren, beispielsweise die bildhübschen Wandfliesen in der Küche oder vorhandene Natursteinbeläge.
Fotos und Text: www.journalfoto.de (Bernhard Müller)
Daten & Fakten
Baujahr: 1965
Wohnfläche vorher: 162 m2
Wohnfläche heute: 192 m2
Fassade und Dach: Dämmung mit Holzweichfaserplatten und Zellulose, Holz-Alu-Fenster
Heizung: Gas-Brennwerttechnik (Bestand), Solarkollektor für Heizung und Warmwasser,Fußbodenheizung, Kachelofen, Lüftungsanlage
Architekt: Christian Brack, www.brack-architekten.de