Umbau Reihenhaus: Viel Platz zum Wohlfühlen

Umgebautes Reihenhaus
Die historische Fassade des 100-jährigen Reihenhauses erstrahlt nach der Modernisierung im neuen Glanz. Fotos: Velux

Das Kölner Stadthaus hatte in den vergangenen 100 Jahren bereits verschiedene Eigentümer und einige bauliche Veränderungen erlebt. Zuletzt die Aufteilung des ursprünglichen Einfamilienhauses auf drei einzelne Wohneinheiten. „Diesen Schritt sind wir wieder zurückgegangen und haben den alten Zustand wieder hergestellt“, so Martin Hennrich, der als Architekt den Umbau selbst geplant und durchgeführt hat. Notwendig war außerdem eine komplette Erneuerung des Daches. Positiver Effekt: Mit dem Ausbau des bislang ungenutzten Dachbodens hat die vierköpfige Familie eine Etage hinzugewonnen.

Besonderes Augenmerk richteten der Architekt und seine Frau auf die Gestaltung des Dachgeschosses, das über eine elegant gewendelte Treppe erreicht wird. Die von Velux angebotene Systemlösung „Quartett“ – vier Fensterelemente, die auf der Straßenseite eine Glasfläche vom Boden bis fast zur Decke bilden – sorgt hier für viel Tageslicht und frische Luft und verwandelt den ehemals dunklen Dachboden in einen hellen, lichtdurchfluteten Raum. Auf der Gartenseite lädt zudem eine große Dachterrasse zum Entspannen ein und eine Empore bietet zusätzliche Fläche zum Träumen und Spielen. Auch hier sorgt ein Lichtband für Tageslicht und bietet eine schöne Aussicht über die umliegenden Dächer hinweg. Zudem wurden alle Dachfenster mit elektrischen Rollläden und dem „Integra Sensorsystem Sonnenschutz“ ausgestattet. Es öffnet und schließt die Rollläden in Abhängigkeit von Sonnenlicht und Außentemperatur und sorgt damit an heißen Sommertagen automatisch dafür, dass es nicht zu warm unterm Dach wird. 

Im Gegensatz zur historischen Front erhielt die Rückseite eine moderne Fassade mit großen Fensterflächen und einer Dachterrasse. Fotos: Velux

Um zu zeigen, dass auch alte Gebäude einen nahezu klimaneutralen Energiestandard erreichen können, wurden im Rahmen der energetischen Sanierung alle Möglichkeiten für den optimalen Wärmeschutz und die Reduzierung des Ressourcenverbrauchs ausgelotet. So erhielt das Dach eine Auf-, Unter- und Zwischensparrendämmung und die beiden Außenwände des Reihenhauses wurden mit einem 30 Zentimeter starken Wärmdämm-Verbundsystem gedämmt. Auch der Keller wurde abgegraben und ebenso wie die Bodenplatte gedämmt. Außerdem erhielt das gesamte Haus dreifach verglaste Wärmeschutzfenster. 

Damit das Haus möglichst wenig elektrische Energie benötigt, sind alle Räume mit LED-Leuchten ausgestattet. Den nötigen Strom liefert eine Photovoltaikanlage. Sie versteckt sich unauffällig auf der Gartenseite des Daches und erzeugt 6500 Kilowattstunden Strom pro Jahr, den Hennrichs direkt nutzen können. Für die Reduzierung der Energieverluste beim Lüften sorgt eine Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung. Im Sommer kann über die Fenster gelüftet werden. Die Energie für die Fußbodenheizung und für Warmwasser liefert eine Erdwärmepumpe. Das Gebäude speichert Wärme so effizient, dass Hennrichs die Heizung kaum aufdrehen müssen. 

Auch die Nutzung von Regenwasser für WC, Waschmaschine und Garten trägt zur Minimierung des ökologischen Fußabdrucks bei und sorgt dafür, dass Versorgungsunternehmen an den Hennrichs kaum etwas verdienen können.

Bei aller moderner Technik sollte die Gemütlichkeit nicht zu kurz kommen. Der Heizkamin im Wohn- und Essbereich zeigt, dass die Hausbesitzer auch in ihrem hocheffizienten Haus auf die angenehme Atmosphäre eines Holzfeuers nicht verzichten wollten. Aus dem ehemals unbewohnten, dunklen Dachboden ist ein lichtdurchfluteter Wohn-bereich mit Aussicht geworden. Eine kleine Empore lädt zusätzlich zum Träumen und Spielen ein.

Daten & Fakten

Baujahr: 1913
Förderung: dena-Modellvorhaben „Auf dem Weg zum Effizienzhaus Plus“, Energieeinsparung über 90 Prozent: Wärmedämmung, Wärmepumpe, Wärmerückgewinnungsanlage und dreifach verglaste Fenster
Produkte im Dach: Klapp-Schwingfenster undfeststehende Zusatzelemente, ausgestattet mit elektrisch betriebenen Rollläden sowie Sichtschutz-Rollos. Alles gesteuert vom „Integra Sensorsystem Sonnenschutz“.
Hersteller: Velux
Entwurfsplanung und Projektleitung: Hoersch & Hennrich Architekten, www.hoersch-hennrich.de

 

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