Zimmertüren sind ein elementarer Bestandteil von Wohnungen. Sie trennen und verbinden Räume und schützen nicht zuletzt auch die Privatsphäre der Bewohner. Dennoch werden gerade diese wichtigen Türen bei Renovierungsarbeiten oft zuletzt berücksichtigt. Das ist schade, denn es ist überraschend einfach, Zimmertüren mit günstigen Mitteln wieder in ein neues Licht zu rücken. Wie das möglich ist und worauf Heimwerker dabei zu achten haben, erläutert folgender Beitrag.
Verschiedene Türen für verschiedene Wohnungen
Mieter haben in der Regel wenig Einfluss auf die Zimmertüren in ihrer Wohnung. Hier gilt: Entweder akzeptieren sie die Türen so, wie sie sind – oder nicht. Eigentümer haben da schon mehr Spielraum: Sie können frei entscheiden, wie ihre Zimmertüren aussehen sollen. Beim Material ist zu bedenken, dass eine Tür aus zwei Elementen besteht: der eigentlichen Tür und der sogenannten Zarge, in die die Tür eingehängt wird. Die Türzarge wird in der Regel nicht ausgetauscht, da es sich hierbei um ein nicht bewegliches Teil der Tür handelt. Deshalb muss eine Tür generell zur Türzarge passen. Dennoch gibt es verschiedene Materialien, aus denen Eigentümer und Bewohner von Wohnungen auswählen können:
- Holz
- Metall
- Kunststoff
- Glas
Dies sind die gängigsten Varianten für Zimmertüren. Am häufigsten werden heutzutage noch immer Holztüren, teilweise mit Glas-Einsatz, eingebaut. Diese sind entweder naturfarben, also in klassischer Holz-Optik, oder sie sind weißlackiert.
In Altbauten finden sich zudem immer wieder Türen, die besonders gestaltet sind, so beispielsweise mit einzelnen Rahmen und Holzplatten. In modernen Häusern sind es hingegen eher glatte Türen ohne Besonderheiten. Brandschutz- und ähnliche Sicherheitstüren kommen in normalen Wohnungen eher selten als Zimmertüren zum Einsatz.
Ist neu kaufen die einzige Option?
Natürlich können Türen heute relativ einfach ausgetauscht werden. So erzielen Bewohner schnell eine neue, möglicherweise modernere Optik und können das Heim den eigenen Präferenzen anpassen. Der Austausch der Tür erfordert überdies einen geringen zeitlichen Aufwand. Das ist gerade für Berufstätige ein Pluspunkt, die nicht so viel Zeit mit der Renovierung verbringen können oder wollen. Türen sollten nicht gebraucht gekauft werden, da sie genau zur Zarge passen müssen. Deshalb macht es Sinn, Türen neu zu kaufen. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Tür genau in die Zarge passt, am besten, indem die entsprechenden Maße mit einem Zollstock oder Maßband festgestellt werden. Bei der Auswahl der Innentür sind diese Maße dann entscheidend. Die gewünschte Preisspanne können Heimwerker an das eigene Budget anpassen, so finden auch Sparfüchse die richtige Tür für ihr Zuhause.
Natürlich ist es auch möglich, die alte Tür inklusive der Zarge zu entfernen und durch eine neue Tür zu ersetzen. Dies bedeutet jedoch einen wesentlich größeren Zeitaufwand und verursacht auch mehr Dreck, da die Zarge aus der Wand ausgebaut werden muss. Und an dieser Stelle sei erwähnt: Auch eine bestehende Tür lässt sich mit einfachen Mitteln renovieren.
Ein neuer Anstrich, gern in Weiß
Gerade, wenn Türen etwas in die Jahre gekommen sind, blättert der Lack mitunter ab. Das sorgt für unschöne Flecken auf der Tür, eine unebene Oberfläche und ein raues Gefühl. Deshalb ist es in diesem Falle eine gute Idee, die Holztür ganz einfach selbst neu zu lackieren. Hier steht der Heimwerker vor der Entscheidung, welche Farbe die Tür nun bekommen soll. Soll sie wieder klassisch und dennoch modern in kühlem Weiß erstrahlen? Oder soll eine knallige Farbe auf die Tür kommen? Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Aber Achtung: Bunte Signalfarben sollten mit Bedacht ausgewählt werden. Immerhin müssen die Bewohner – und auch die Besucher – die Tür praktisch ständig anschauen!
Auch Muster sind möglich, wenn Türen neu lackiert werden sollen. In jedem Fall ist es unerlässlich, qualitativ hochwertige und umweltfreundliche Holzlacke zu kaufen, die lange halten. Auch sind einige Vorarbeiten zu leisten, damit der neue Anstrich schlussendlich gleichmäßig wird. Unebene Stellen sind auszubessern und die gesamte Tür ist mindestens einmal abzuschleifen, am besten mit einem elektrischen Bandschleifer. Dieser kann einfach in jedem Baumarkt für ein kleines Entgelt geliehen werden und ist sehr einfach in der Benutzung. Beim anschließenden Lackieren ist darauf zu achten, möglichst zügig zu arbeiten, damit der aufgetragene Lack während der Verarbeitung keinen Trockenfilm bilden kann.
Folie ist einfach und effektiv
Eine besonders einfache Variante, die Innentüren der Wohnung zu verschönern, ist Klebefolie, die auf die Türen aufgebracht wird. Dabei ist es sowohl möglich, nur eine Seite der Tür mit der Folie zu bekleben als auch beide Seiten inklusive der Zargen neu zu gestalten. Die erste Option bietet sich an, wenn von der Diele aus alle Türen gleich aussehen sollen, die Tür aber auf der anderen Seite zur Optik des Raumes passen muss. Der Aufwand bei den beiden Varianten unterscheidet sich natürlich, da es etwas komplizierter ist, Falzen und Kanten zu bekleben, als glatte Flächen.
In jedem Fall müssen die Beschläge vor dem Kleben abgeschraubt werden. Dies hat den Vorteil, dass die Optik am Ende gleichmäßig ist und die Beschläge sich sauber in das Gesamtbild einfügen. Danach ist es unerlässlich, die Tür zu reinigen, am besten mit einem Fettlöser. So wird der Untergrund glatt und tragfähig und die Folie haftet später besser. Dann geht es an das eigentliche Bekleben, bei dem lediglich sicherzustellen ist, dass die Folie glatt aufgeklebt wird. Im letzten Schritt werden die Löcher für die Beschläge von Folie befreit und die Beschläge wieder angebracht. Sobald der Kleber getrocknet ist, kann die Tür wieder in die Zarge.
Diese Modernisierungsvariante ist besonders einfach und effektiv, da sich hier mit wenig finanziellem und zeitlichem Aufwand besonders schnelle Ergebnisse erzielen lassen.
Die Türklinke aufpolieren
Eine Tür besteht selbstverständlich nicht nur aus der Zarge und der eigentlichen Tür. In der Regel sind die Türgriffe beziehungsweise Klinken aus Metall oder Kunststoff. Auch diese können ausgetauscht oder aufgewertet werden. Mit einfachen Messingbürsten lassen sich die Klinken problemlos wieder auf Hochglanz polieren und werden so wieder zum Hingucker an der Tür. Wem die alten Türdrücker mittlerweile nicht mehr modern genug sind, der kann diese auch ersetzen, ohne gleich die ganze Tür austauschen zu müssen.
Dazu wird die alte Türklinke an den Schrauben entfernt. Im Anschluss markieren Heimwerker die Bohrlöcher für die neue Drückergarnitur und schrauben diese an. Und schon ist die neue Klinke fertig! Es wird ausschließlich das „Äußere“ verändert, das eigentliche Türschloss bleibt gleich, der alte Zimmerschlüssel passt also noch. Ein besonderer Punkt bei der Türklinke ist, nicht nur auf die Optik, sondern auch auf die Haptik zu achten. So haben Besucher ein besonderes Erlebnis, wenn sich der Türgriff auch noch angenehm anfühlt.