Asbest, die unentdeckte Gefahr – So gehen Sie richtig damit um

Aufgrund seiner praktischen Eigenschaften wurde Asbest über viele Jahre hinweg beim Bauen in Deutschland verwendet. Erst durch den Nachweis seiner krebserzeugenden Wirkung im Jahr 1993 wurden Herstellung und Verwendung konsequent verboten. Da sich der Baustoff bis dahin schon in vielen langlebigen Produkten befand, ist die Gefahr auch 30 Jahre später noch nicht vorüber.

Asbest ist mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Für absolute Sicherheit gibt es professionelle Asbest Analysen von zuverlässigen Unternehmen wie IVARIO, die helfen, frühzeitig die Gefahr von Asbest zu erkennen. Was es mit Asbest genau auf sich hat und wie ein gesunder Umgang damit möglich ist, sehen wir uns hier in diesem Artikel an.

Was ist Asbest überhaupt?

In einem ersten Schritt gilt es die Frage zu klären, womit wir es bei Asbest überhaupt zu tun haben. Unter dem Begriff „Asbest“ verstehen wir eine Sammelbezeichnung für natürlich vorkommende silikatische Minerale, die faserartig aufgebaut sind. Ihr Durchmesser liegt zum Teil nur bei 2 Mikrometern.

Für die Baubranche war das Asbest gerade deshalb so interessant, weil es sehr elastisch, zugfest, unempfindlich gegen Hitze und nicht brennbar ist und sich gleichzeitig sehr gut mit anderen Materialien verbinden lässt. Etwa seit dem Jahr 1930 kam es aus diesem Grund in einer Vielzahl von Produkten zum Einsatz. Gefährlich sind die besonders hohen Mengen, in denen der damals innovative Baustoff zum Einsatz kam. Nach offiziellen Angaben des Umwelt Bundesamts lag der Einsatz zwischen 1950 und 1985 bei rund 4,4 Millionen Tonnen. Zugleich waren rund 3.000 unterschiedliche Produkte auf dem Markt, in denen der schädliche Stoff allesamt enthalten war.

Künstliche Mineralfasern (KMF)

Asbest ist jedoch nicht die einzige Gefahr, welche besonders im Zuge von Renovierungen im Blick behalten werden muss. Des Weiteren ist es wichtig, die künstlichen Mineralfasern (KMF) im Blick zu behalten. Hierbei handelt es sich ebenfalls um sehr kleine silikatische Fasern, welche ganz unterschiedliche Gefährdungen mit sich bringen. Je länger, dünner und beständiger eine Faser ist, desto höher ist aktuellen Einschätzungen zufolge auch das damit verbundene gesundheitliche Risiko. Ähnlich wie Asbest wirken sie krebserzeugend, weshalb bei der Verarbeitung und Entsorgung besondere Vorschriften gelten.

Vorkommen in Haus und Heim

Gerade in den 1960er und den 1970er Jahren wurden in beiden Teilen Deutschlands Asbestprodukte eingesetzt, um Gebäude zu errichten oder zu sanieren. Wie hoch die Gefahr ist, die heute davon ausgeht, hängt vor allen Dingen vom Faserfreisetzungspotenzial ab, das je nach Verarbeitung unterschiedlich ausfallen kann.

Schwach gebundene Asbestprodukte zeichnen sich dadurch aus, dass die Fasern besonders leicht freigesetzt werden können. In diesem Zustand kam Asbest vor allem in Großbauten zum Einsatz, wo es als Hitze- und Brandschutz an Stahlkonstruktionen dienen sollte. Auch die in manchen deutschen Haushalten nach wie vor gebräuchlichen Nachtspeicheröfen können schwach gebundenen Asbest in sich tragen. Gleiches gilt für alte Vinyl-Bodenbeläge, die vor allem in den 1960er Jahren verbaut wurden.

Geringer einzuschätzen ist die Gefahr, welch vom fest gebundenen Asbest ausgeht. Dies gilt zum Beispiel für die Verarbeitung zu Dachplatten, Blumenkästen, Fassadenplatten oder Kabelkanälen. Bei ganz normaler Benutzung geht in der Regel keine Gefahr für die Gesundheit von diesen Produkten aus. Erst wenn sie thermischen oder mechanischen Einwirkungen ausgesetzt werden, also teilweise zerstört werden, kommt es zur Freisetzung der Fasern. Besondere Vorsicht ist deshalb vor allem bei jenen Renovierungen geboten, welche das Bohren, Schleifen oder Fräsen an den belasteten Flächen vorsehen.

Die gesundheitlichen Auswirkungen von Asbest

Schon lange ist bekannt, dass die in Asbest enthaltenen Fasern langfristig in der Lunge verbleiben und diese Reizen können. Dementsprechend wurde die Asbestose schon im Jahr 1936 als offizielle Krankheit anerkannt. Hierbei handelt es sich um eine Verhärtung der Lunge durch das entstandene Narbengewebe infolge der Reizung. Außerdem ist heute anerkannt, dass bestimmte von diesem Risiko betroffene Arbeitsplätze durch die Reziwirkung des Asbests ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs an den Tag legen.

Besonders gefährlich ist die Asbest-Exposition vor allem deshalb, weil das Eintreten der Erkrankung erst lange nach dem Einatmen der Fasern erfolgt. Dazwischen kann sich eine Zeitspanne von bis zu 30 Jahren befinden. Aufgrund dieser langen Latenzzeit ist es oft nicht mehr genau möglich, den Ort der Gefahr genau zu lokalisieren. Bei den Anträgen, welche bei den Unfallversicherungen eingehen, spielt deshalb die Anerkennung als eine Berufskrankheit nach wie vor eine wichtige Rolle. Dies könnte sich erst im Laufe des nächsten Jahrzehnts ändern, wenn die Folgen des Verbots von Asbest in Deutschland langsam spürbar werden, welches am 31. Oktober 1993 in Kraft trat.

Besondere Vorsicht bei Renovierungen

Wer selbst den Verdacht hat, dass Asbest in der eigenen Immobilie eingesetzt worden ist, sollte sich frühzeitig Gewissheit über die Sicherheitslage verschaffen. Möglich ist dies mittels einfacher Asbest-Analysen von IVARIO, die in Eigenregie durchgeführt werden können. Dabei werden Proben in ein akkreditiertes Labor gesendet und dort analysiert. So kann mithilfe verschiedener Analysen Asbest in der Raumluft oder in Materialien festgestellt werden. Die Ergebnisse der Tests lassen nicht lange auf sich warten. Somit kann in wenigen Tagen Klarheit geschaffen werden, ob sich Asbestfasern in einer Staubprobe oder in bestimmten Materialien befinden.

Der Asbest-Test Standard-Materialien weist bis zu einer Nachweisgrenze von 0,1 Prozent Asbest und KMF nach und ist für gängige Materialien wie PVC-Bodenbeläge, Dämmwolle und Faserzement geeignet. Für speziellere Baustoffe wie Dachpappe und Fliesenkleber empfiehlt sich der noch genauere Asbest-Test Spezial-Materialien. Dieser verfügt über eine besonders hohe Genauigkeit und arbeitet deshalb zuverlässig bis zu einer Nachweisgrenze von nur 0,001 Prozent. So können selbst kleinste Verunreinigungen zielsicher erkannt und beseitigt werden. Die Untersuchungen auf Asbest bei Materialien sollten auf jeden Fall vor der geplanten Renovierung oder Sanierung durchgeführt werden. Eine Vorab-Analyse des zu bearbeitenden Materials kann helfen, schwerwiegende gesundheitliche Folgen zu vermeiden.

Nach Renovierungsarbeiten ist der Asbest-Test Raumluft sinnvoll, um herauszufinden, ob sich aufgrund der Renovierungen Asbestfasern in die Luft freigesetzt haben. Der Asbest-Test Raumluft gibt schnell Gewissheit darüber, ob sich Asbestfasern in einer Staubprobe und in der Luft befinden.

So ist die Entfernung möglich

Da es sich bei Asbest um einen nachweislich gesundheitsgefährdenden Stoff handelt, gelten auch für die Entsorgung spezielle Vorschriften. Aus dem Grund muss die korrekte Entsorgung im besten Fall durch einen Fachmann durchgeführt werden. Ein solcher Einsatz mit entsprechender Gefahrenzulage kann jedoch hohe Kosten nach sich ziehen. Darüber hinaus müssen Verbraucher aufgrund des Handwerkermangels oft Monate warten, bis die Arbeit tatsächlich in Angriff genommen werden kann.

Dabei gilt: Jene Asbestprodukte, die schwach gebunden sind, dürfen unter keinen Umständen von Privatpersonen entsorgt werden. Denn da sie ihre Fasern sehr leicht an die Umgebungsluft abgeben, besteht in diesem Fall ein zusätzliches gesundheitliches Risiko. Nur ein von den Behörden zugelassener Fachbetrieb ist dazu in der Lage, diese Arbeit ordnungsgemäß auszuführen.

Fest gebundener Asbest kann hingegen selbst entsorgt werden. Doch auch Laien sind dazu verpflichtet, sich an die gleichen Vorgaben zu halten, wie sie auch für einen Fachbetrieb gelten. Dies bedeutet zum einen, dass die Baustoffe in keinem Fall zersägt oder zerbrochen werden dürfen. Außerdem ist es wichtig, entsprechende Schutzkleidung zu tragen, um sich vor den gesundheitlichen Auswirkungen zu schützen. Entsteht trotz aller Vorsicht bei den Arbeiten Staub, so muss dieser mit einem Industriestaubsauger der Klasse H entfernt werden.

Entsorgt und zwischengelagert werden die Asbest-Produkte dann in speziellen Säcken. Dies stellt sicher, dass auch jetzt keine Fasern austreten können. Sofern es sich bei den von Asbest betroffenen Stellen um das Dach handelt, muss auch dieses nach dem Abschluss der Arbeiten gründlich gereinigt werden. Dies schließt das Ausspülen der Dachrinne ein, die ebenfalls mit den schädlichen Fasern verunreinigt sein könnte.

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