Schnell, flexibel, individuell: Warum immer mehr Menschen auf Fertighäuser setzen

Fertighaus Markt
Bild: Canva, vm

Das Konzept von Fertighäusern ist nicht neu, trotzdem werden die Immobilien nach Serienbauart zuletzt wieder stärker nachgefragt. Die Gründe dafür sind vielfältig, allen voran die effiziente Bauweise und wirtschaftliche Vorzüge überzeugen künftige Eigenheimbesitzer. Anders als in der Vergangenheit noch oft angenommen, kommt die nötige Individualität bei Fertighäusern mittlerweile zudem nicht mehr zu kurz.

Deutschland braucht mehr Wohnraum - Fertighäuser sollen anteilig die Angebotslücke füllen

Mangelnder Wohnraum, allen voran innerstädtisch, sowie gestiegene Wohnkosten lasten auf den Deutschen: Verantwortlich dafür sind einerseits fehlender staatlich organisierter Wohnraum, andererseits aber auch die in den vergangenen Jahren enorm gestiegenen Zinsen und Baukosten. Fertighäuser sind zwar gleichermaßen wie andere Immobilien vom hohen Zinsniveau betroffen, die im Vergleich zu beispielsweise maßgeschneiderten Architektenhäusern reduzierten Baukosten liefern aber bereits ein erstes Argument für das Modell Fertighaus.

Die Serienplanung und -bauweise ermöglicht Anbietern von Fertighäusern, da vorrangig nach Schema F mit einem etablierten Netzwerk aus Handwerkern und Baufirmen gearbeitet wird, eine signifikante Reduzierung der effektiven Baukosten gegenüber anderen Bauformen. Gleichermaßen dürfen sich neue Eigenheimbesitzer einer schnellen, koordinierten und vom ersten Spatenstich bis zum Richtfest optimierten Bauweise sicher sein. Das wiederum liefert ein zweites wichtiges Argument für den jüngsten Nachfrageanstieg von Fertighäusern: In Zeiten, in denen die Auftragsbücher von Baufirmen oftmals auf Jahre gefüllt sind, scheitert der Traum vom eigenen Hausbau nicht selten schon an der Verfügbarkeit von geeigneten Dienstleistern. Da wird das Netzwerk von Fertighausanbietern zu einem konkreten Vorteil.

Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit als weitere Argumente

Wie das statistische Bundesamt im vergangenen Jahr ermittelte, machten Fertighäusern unter den neu gebauten Einfamilienhäusern zuletzt bereits einen Anteil von knapp 23 % aus - Tendenz weiter steigend. Im Jahr 2013 betrug der Anteil noch lediglich rund 15 %.

Abseits der bereits genannten wirtschaftlichen Punkte, spielt das kontinuierlich steigende Nachhaltigkeitsbewusstsein eine weitere Rolle. Fertighäuser besitzen im Regelfall ein relativ hohes Nachhaltigkeitsniveau. Einerseits werden sie typischerweise zukunftssicher gebaut, mit effizienten Dämmstandards, verbauten Wärmepumpen und teilweise PV-Anlagen oder zumindest entsprechenden Vorrichtungen, andererseits ist auch die Lieferkette bei Fertighäusern häufig kürzer - da ein großer Teil des eigentlichen Hauses zentralisiert in Fabriken vorgefertigt wird.

Die gehobene Ausstattung, gepaart mit der Freiheit von Eigenheimbesitzern das Fertighaus in einzelnen Punkten noch individuell gestalten zu können, resultiert in Zukunftssicherheit. Über durch den Gesetzgeber forcierte Sanierungen oder neue Heizsysteme werden sich neue Fertighausbesitzer zumindest die nächsten Jahre und Jahrzehnte höchstwahrscheinlich keine Gedanken machen müssen. Dabei lässt sich am gesamten Immobilienmarkt ein Umdenken feststellen: Galten Fertighäuser rund um die Jahrtausendwende oftmals noch als "Billigheime" aus dem Katalog, stehen sie heute, gebaut von renommierten Anbietern, anderen Immobilienformen qualitativ in nichts nach.

Das liegt auch daran, dass mehr und mehr Fertighausanbieter mit ambitionierten Architekten kooperieren. Zudem passt das Bild der typisch modernen Immobilie, mit ihrer häufig quaderförmigen und klaren Silhouette, auf natürliche Weise gut in das Konzept von vorgefertigten Bauelementen. So trifft das, was Fertighausanbieter bereits seit langer Zeit anbieten, mehr und mehr zum Zeitgeist derer, die sich den Traum vom Eigenheim erfüllen möchten.

Die steigende Nachfrage nach Fertighäusern hält an - und wird es wohl auch künftig

Selbst das Wohnungsministerium griff zuletzt, um die eigenen Wohnungsbauziele wenigstens fast zu erreichen, vermehrt auf das Vorfertigung-Prinzip zurück. Auch mit Hinblick auf eine alternde Gesellschaft kann das von Vorteil sein: Da viele Fertighäuser beispielsweise bereits barrierefreie Bäder mitbringen oder einen unkomplizierten späteren Umbau ermöglichen.

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